"Kein Spiel gegen Thomas Tuchel" BVB versucht, Trainer-Wiedersehen zu verzwergen
28.03.2023, 15:50 Uhr
Die Gelben sind jetzt die Gegner.
(Foto: dpa)
Thomas Tuchel ist zurück in der Fußball-Bundesliga und sein erster Gegner ausgerechnet sein Ex-Klub Borussia Dortmund. Es geht um nicht weniger als die Tabellenspitze. Alles vorbereitet also für den großen Showdown? Der BVB-Sportdirektor spielt das Wiedersehen herunter.
Den überraschenden Trainerwechsel beim FC Bayern hat der Rivale Borussia Dortmund mit Interesse verfolgt, blickt dem Wiedersehen mit Thomas Tuchel aber entspannt entgegen. "Das spielt überhaupt keine Rolle", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl, "ich glaube, die Themen von damals sind lange vergessen und ausgeräumt."
Der neue Münchner Chefcoach Tuchel trifft zum Einstand gleich im Spitzenspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky und im ntv.de-Liveticker) auf seinen Ex-Klub, von dem er 2017 nicht in bestem Einverständnis schied. Kehl, der damals seine Spielerkarriere gerade beendet hatte, habe ihn "an der einen oder anderen Stelle kennenlernen können" und sei ihm "immer mal begegnet".
Vorentscheidend für Meisterschaft?
Den Wechsel von Julian Nagelsmann zu Tuchel redete der BVB-Sportchef mit Blick auf den deutschen Clásico eher klein. "Ich glaube, am Wochenende ist es kein Spiel gegen Thomas Tuchel, sondern am Ende ein Messen des Erstplatzierten mit dem Zweitplatzierten", betonte Kehl: "Alle Parteien sind so professionell. Es gehört dazu, dass Trainerwechsel passieren und auch mal gegen alte Klubs gespielt wird." Aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit habe Tuchel "nicht so wahnsinnig viele Möglichkeiten, an irgendwelchen taktischen Dingen zu arbeiten".
Stattdessen stellte Kehl heraus, dass das Duell mit den Bayern endlich wieder einen höheren Stellenwert hat. "Es ist schön, dass wir uns in den letzten Wochen in diese Situation gebracht haben, dass wir es zu einem solch spannenden Spiel machen können", sagte er, "dass die Bundesliga insgesamt noch so spannend ist, zeigt die Attraktivität dieser Liga."
Obwohl die Dortmunder mit einem Sieg vier Punkte davonziehen könnten, betonte er: "Die Meisterschaft wird am Wochenende nicht entschieden, da sind wir uns alle einig." Ein Sieg wäre aber "sehr wichtig für das Selbstvertrauen", das könne "einen richtigen Schub geben". Der BVB hat seit neun Jahren kein Bundesligaspiel mehr in München gewonnen.
Der Tabellenführer hat vor dem Spitzenspiel noch einige Personalsorgen. Kehl zeigte sich aber optimistisch, dass die zuletzt verletzten Karim Adeyemi, Julian Brandt, Youssoufa Moukoko, Jamie Bynoe-Gittens und Gregor Kobel sowie der angeschlagen von der Nationalmannschaft abgereiste Nico Schlotterbeck am Samstag zum Kader gehören könnten. "Ich kann es noch nicht bei allen final sagen, aber wir werden einige zurück haben", sagte er.
Quelle: ntv.de, ara/sid