"Panische Reaktionen ausgelöst" Borussia Dortmund kritisiert Berliner Polizei
09.09.2019, 22:07 Uhr
Polizisten stehen im Dortmunder Block. Bei dem Spiel im Stadion an der Alten Försterei war es zu Ausschreitungen gekommen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Beim Fußball-Bundesligaspiel zwischen Union Berlin und Borussia Dortmund geraten Fans aneinander. Die Polizei setzt daraufhin Reizgas im Stadion ein. Nach einer eigenen Analyse der Vorkommnisse macht der BVB den Berliner Beamten nun Vorwürfe.
Borussia Dortmund hat der Berliner Polizei Vorwürfe gemacht wegen ihres Vorgehens beim Fußball-Bundesligaspiel bei Union Berlin (1:3). Der deutsche Vizemeister wünscht sich "eine kritische Analyse" der Vorkommnisse. "Statt durch bloße Präsenz deeskalierend zu wirken, als rund 100 Union-Anhänger aufgrund einer stabilen Zaunanlage vergeblich versuchten, sich Zugang zum Gäste-Fanblock zu verschaffen, setzte die Polizei direkt Reizgas ein und löste panische Reaktionen aus", schrieb der Verein nach dem Ergebnis einer eigenen Analyse.
Darin hieß es weiter: "Aus Sicht des BVB erfolgte der Reizgas-Einsatz aus nicht nachvollziehbaren Gründen und z.T. von Positionen, die es nicht erlaubten, die wenigen gewaltbereiten Fans vom Gros der Unbeteiligten zu separieren." Der BVB sprach zudem von "vielen friedlichen Fans, unter ihnen Eltern mit Kindern", die in den hinteren Reihen durch Reizgas verletzt worden seien.
Zudem seien BVB-Fanbeauftragte und Fanprojekt-Mitarbeiter "mitunter an ihrer Arbeit gehindert und körperlich angegangen" worden. "Interventions- und Konflikt-Arbeit war so kaum möglich."
Die Polizei hatte nach dem Einsatz beim Spiel am 31. August mitgeteilt, dass Einsatzkräfte die rivalisierenden Fans trennen mussten, nachdem sich ungefähr 100 Union-Fans auf den Gästeblock zubewegt hatten. Bei den Auseinandersetzungen wurden drei BVB-Anhänger festgenommen. Nach Polizeiangaben hatten weitere Gästefans versucht, die Festgenommenen zu befreien, was die Polizisten durch den Einsatz von Reizgas verhinderten.
Quelle: ntv.de, hul/dpa