Fußball

Woltemades erstaunliche Bilanz "Brutaler" Edeljoker küsst miserablen VfB Stuttgart wach

ef614c234d6f25c0e50dcd161d44b70a.jpg

(Foto: dpa)

Joker Nick Woltemade sticht zweimal und führt den VfB Stuttgart nach einer schwachen ersten Halbzeit zum Sieg über Union Berlin. Kapitän Atakan Karazor findet große Worte für den Sturmhünen. Und auch Trainer Sebastian Hoeneß freut sich über sein glückliches Händchen.

Kurz vor seiner gewinnbringenden Einwechslung küsste Nick Woltemade seinen Schienbeinschoner. Jenen, auf dem seine Familie abgebildet ist. Die, sagte er nach seinem glanzvollen Auftritt, habe ihn dahin gebracht, wo er jetzt sei. In der Bundesliga hat der 22 Jahre alte Angreifer schon ein paar Mal sein Können aufblitzen lassen, am Freitagabend beim 3:2 (0:1) des VfB Stuttgart gegen Union Berlin überstrahlte er dann alles.

Nach einer miserablen ersten Halbzeit hatte Trainer Sebastian Hoeneß entschieden, dem Spiel durch Woltemade eine Wende zu geben. Das misslang erst mal - nach dem Treffer von Danilho Doekhi (37.) erhöhte Rani Khedira (48.) für die Eisernen. Aber dann: Woltemade zum ersten (51.), Woltemade zum zweiten (59.) - und plötzlich war der gesamte VfB ein anderer als zuvor.

"Er hatte eine brutale Präsenz"

"Er war brutal wichtig, als der reingekommen ist, er hatte eine brutale Präsenz, so brauchen wir ihn", sagte Kapitän Atakan Karazor bei DAZN über den 198 Zentimeter langen und 90 Kilogramm schweren Angreifer. "Natürlich war Nick der entscheidende Mann, er hat das Momentum kreiert, das uns in der ersten Halbzeit gefehlt hat", sagte Hoeneß. Bis dahin sei seine Mannschaft "schwer anzuschauen" gewesen.

Vor allem der schnelle Anschlusstreffer sei "sehr wichtig" gewesen gewesen, ergänzte Hoeneß, dadurch sei "das Gefühl entstanden, das Ding ist nicht durch". Tatsächlich stürmte der VfB danach munter drauflos, hatte aber auch zweimal Glück: Vor dem Siegtreffer spielte Unions Torhüter Frederik Rönnow den Ball in die Füße von Karazor (69.), kurz darauf half Stuttgart bei einem Schuss von Jordan die Latte (71.).

Erstaunlich starke Bilanz

So aber überwog die Erleichterung, eine Phase von vier Spiele in zehn Tagen mit einem Sieg abgeschlossen zu haben. "Das war sehr wichtig nach den harten Wochen", sagte der bescheidene Woltemade, der in 425 Einsatzminuten nun sechs Treffer erzielt und einen vorbereitet hat. Das ist mehr, als Karazor bislang gelungen ist: Sein Treffer war der erste im 118. Bundesligaspiel.

Mehr zum Thema

"Ich wusste gar nicht, was ich machen soll, ich hätte zehn Jubel machen können", sagte Karazor, der sich dann dafür entschied, zur Bank zu rennen und die verletzten Deniz Undav und Jamie Leweling zu umarmen. Nach dem Spiel lobte er die gesamte Mannschaft. "Wir haben mal wieder gezeigt, wie gut wir eigentlich sind. Wenn wir unsere Basics auf den Platz bringen, sind wir nur schwer zu halten."

Hoeneß konnte dem nur zustimmen - doch auf dem Herzen lag ihm noch etwas ganz anderes: In der Schlussphase hatte es einen medizinischen Notfall im Stadion gegeben, die Fans beider Mannschaften stellten daraufhin ihre Anfeuerung ein. "Wichtiger ist", sagte Hoeneß, "dass derjenige, der da auf dem Weg ins Krankenhaus ist, da gut rauskommt und wieder gesund wird."

Quelle: ntv.de, tno/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen