Fußball

BVB-Leihgabe und "Mr. Europacup" Dieses Sextett treibt Frankfurt zum Wunder

Einer der Helden: Ansgar Knauff.

Einer der Helden: Ansgar Knauff.

(Foto: dpa)

Viele magische Nächte bescherte Eintracht Frankfurt den deutschen Fußball-Fans in dieser Europa-League-Saison bereits - folgt im Finale gegen die Rangers am heutigen Mittwoch (21 Uhr live bei RTL, auf RTL+ und im Liveticker bei ntv.de) die Krönung? Gegen den schottischen Rekordmeister, der auf seinem Weg ins Endspiel unter anderem den BVB und RB Leipzig ausschaltete, wird es auch und besonders wieder auf einige herausragende Köpfe des Frankfurter Husarenritts auf der großen europäischen Bühne ankommen. Die wichtigsten Protagonisten des Eintracht-Wunders.

Kevin Trapp: Der große Rückhalt

Seit 2012 hütet der 31-Jährige - mit einer dreijährigen Unterbrechung während seines Gastspiels bei Paris Saint-Germain - nun schon das Tor von Eintracht Frankfurt. Trapp avancierte in dieser Zeit nicht nur zu einem der besten deutschen Torhüter, sondern ist auch unumstrittener Führungsspieler bei der SGE. In der Europa League spielte der sechsmalige Nationalkeeper in dieser Saison jede Minute. Er glänzte besonders beim legendären 3:2 im Viertelfinal-Rückspiel beim FC Barcelona mit einer bärenstarken Leistung. "Wir haben uns das Finale absolut verdient und wollen jetzt den ganz großen Traum wahr werden lassen", sagte Trapp im Gespräch mit uefa.com.

Martin Hinteregger: Der tragische Held

Das historische Europa-League Finale - LIVE bei RTL und RTL+

Ab 20:15 Uhr LIVE bei RTL: der Countdown! Moderatorin Laura Papendick und Experte Karl-Heinz Riedle live aus dem Stadion in Sevilla. Gäste: Eintracht Trainer Oliver Glasner, Eintracht Präsident Peter Fischer, die Eintracht-Legenden Uli Stein, Charly Körbel und Uwe Bein. Kommentar: Marco Hagemann und Europameister Steffen Freund.

Ab 19:45 Uhr LIVE bei RTL+: die Matchday-Show! Mit Arnd Zeigler, Anna Kraft, Robby Hunke und Experte Ansgar Brinkmann live aus dem Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Gast: Leidenschaftlicher Fußball-Fan und Let's Dance Juror Joachim Llambi. Kommentar: Cornelius Küpper.

Einen Liveticker zum Spiel finden Sie auch bei ntv.de.

In der Bundesliga lieferte "Hinti" in dieser Saison nicht so zuverlässig ab wie gewohnt. Dafür waren seine Leistungen in der Europa League umso beeindruckender. In beiden Viertelfinal-Duellen gegen Barça gehörte der 29 Jahre alte Österreicher zu den besten Frankfurtern. Bitter: Im Finale fehlt er dem Team wegen einer Oberschenkelverletzung. "Ich denke, sie werden es auf meiner Position verkraften können. Denn wir haben wirklich hervorragende Verteidiger", sagte Hinteregger in einem Interview auf der Vereinswebseite.

Ob der Routinier überhaupt noch einmal für die SGE aufläuft, steht in den Sternen. Zwar läuft Hintereggers Vertrag bis 2024, er steht laut "Sport Bild" wegen seines hohen Jahresgehalts aber auf einer internen Verkaufsliste.

Filip Kostic: Der Unterschiedsspieler

Müsste man einen sportlich herausragenden Akteur bei Eintracht Frankfurt benennen, wäre das (auch) in dieser Saison ohne Zweifel Filip Kostic. Nominell agiert der 29-jährige Serbe als linker Schienenspieler im 3-4-3- oder 3-5-2-System der Hessen. Eigentlich ist Kostic aber so etwas wie Torjäger, Spielmacher und Abfangjäger in Personalunion.

Drei Treffer und drei Torvorlagen stehen in seiner Europa-League-Statistik. Dazu eroberte er 79 Bälle, der drittbeste Wert aller Spieler im Wettbewerb. Kostics Extraklasse bekam auch der große FC Barcelona zu spüren: Bei der Frankfurter 3:2-Gala im Camp Nou erzielte er zwei Tore selbst und bereitete das dritte vor.

Das unschöne Theater um Kostics geplanten Wechsel zu Lazio Rom im Sommer 2021 ist in Frankfurt angesichts dieser Vorstellungen längst in Vergessenheit geraten. Dennoch gibt es auch aktuell wieder Abwanderungsgerüchte um ihn, zumal sein Vertrag 2023 ausläuft.

Ansgar Knauff: Die BVB-Leihgabe

Mit der Leihe des U21-Nationalspielers von Borussia Dortmund gelang der SGE-Führung um Sportvorstand Markus Krösche im Winter ein echter Glücksgriff. Knauff avancierte auf Anhieb zum Stammspieler und Leistungsträger. Sein Treffer im Halbfinal-Hinspiel gegen West Ham nach 49 Sekunden war der früheste der Frankfurter Europapokal-Geschichte. Auch im Rückspiel gegen Barca traf er.

"Eine andere Komponente" bringe Knauff, der auch mit seriöser Defensivarbeit überzeugt, ins Spiel der Eintracht, schwärmte Krösche. Trainer Oliver Glasner lobte "Tempo" und "Tiefe" des Neuzugangs. "Er ist laufstark und attackiert die Räume hinter der Kette."

Daichi Kamada: "Mr. Europacup"

Elf Tore in 95 Bundesligaspielen, aber genauso viele in 22 Europa-League-Partien: Warum sich der Japaner in Frankfurt mit dem Ehrentitel "Mr. Europacup" schmücken darf, wird beim Blick auf die Statistik schnell klar. In dieser Saison ist Kamada mit fünf Toren der treffsicherste SGE-Profi auf internationalem Parkett, sicherte sich als bester asiatischer Torschütze überhaupt in der Europa-League-Historie zudem auch einen Eintrag in den Geschichtsbüchern.

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Sportchef Krösche kennt das Erfolgsgeheimnis des 25 Jahre alten "Raumdeuters" mit dem untrüglichen Instinkt für die gefährlichen Zonen auf dem Platz: "Gerade das Aufdrehen in den Zwischenräumen macht Daichi extrem gut. Dadurch kreiert er neue offensive Aktionen. Das zeichnet ihn aus." Wie bei Hinteregger und Kostic ranken sich aber auch um Kamadas Zukunft zahlreiche Spekulationen. Klar ist: Verlängert er seinen 2023 auslaufenden Vertrag nicht, soll er in diesem Sommer verkauft werden.

Oliver Glasner: Der Vater des Erfolgs

Euphorie konnte Glasners Wechsel vom VfL Wolfsburg nach Frankfurt im letzten Sommer in der Main-Metropole nicht auslösen - auch, wenn er mit den Niedersachsen soeben die Champions League erreicht hatte. Zwölf Monate später könnte Glasner die SGE zum zweiten Europapokal-Titel und damit einem der größten Erfolge ihrer Vereinsgeschichte führen.

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Der Österreicher schaffte es, seiner Mannschaft schnell seine Vorstellung vom Fußball einzuimpfen. Misstöne aufgrund des durchwachsenen Abschneidens in der Bundesliga blendeten Glasner und Co erfolgreich aus. "Das ist ein super Trainer, er hat einen sehr guten Draht zur Mannschaft und findet immer die richtigen Worte, um uns zu motivieren", sagte Senkrechtstarter Knauff dem "kicker".

Glasner lasse "die Eintracht nicht nur ihren Stiefel runterspielen, sondern passt die Taktik an, er versucht unter der Woche im Training, den Gegner zu simulieren", lobte Ex-Coach Niko Kovac, der mit der Eintracht 2018 den DFB-Pokal gewann, im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Quelle: ntv.de, Tobias Knoop, sport.de

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