Bayerns Schüller mit Viererpack Drama um Linienrichterin bei DFB-Pflichtsieg
21.09.2021, 19:10 Uhr
Helen Edwards wird von Sanitätern versorgt.
(Foto: imago images/HärtelPRESS)
Die deutschen Fußballerinnen brauchen mehr als eine Halbzeit, um gegen Serbien in die Spur zu finden. Vier Tore von Lea Schüller sorgen am Ende für einen Pflichtsieg. Vor der Pause sorgt der Ausfall einer Schiedsrichter-Assistentin für große Aufregung. Sie muss ins Krankenhaus gebracht werden.
Mit gleich vier Toren hat Lea Schüller den deutschen Fußballerinnen den zweiten Sieg in der Qualifikation für die WM in Australien und Neuseeland 2023 beschert. Die DFB-Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg setzte sich in Chemnitz mit 5:1 (0:1) gegen Serbien durch, brauchte dazu aber eine erhebliche Leistungssteigerung nach der Pause.
Für Aufregung sorgte der Ausfall der englischen Schiedsrichter-Assistentin Helen Edwards, die in der ersten Halbzeit medizinisch behandelt werden musste und nicht mehr weitermachen konnte. "Sie ist bei Bewusstsein, hat über Unwohlsein geklagt und ist in Abstimmung mit Sanitätsdienst und Notarzt auf dem Weg ins Krankenhaus", teilte DFB-Sprecherin Anne Seitz mit. Edwards wurde durch die Vierte Offizielle Helen Conley ersetzt. Die Unterbrechung sorgte für gespenstische Momente vor den 1604 Zuschauern. Am Tag nach dem Spiel konnte Edwards jedoch wieder nach Hause fliegen. Dies teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Mittwoch mit.
Vor nur 1604 Zuschauern erzielten Schüller vom FC Bayern München (49., 54., 71. und 77. Minute) sowie Melanie Leupolz (79.) die Tore für die Olympiasiegerinnen von 2016, die bei der WM 2019 im Viertelfinale gescheitert waren. Nina Matejic hatte die zunächst starken Gäste früh in Führung gebracht (3.). Die Gastgeberinnen zeigten gegen den Weltranglisten-41. eine zerfahrene erste Halbzeit. Nach dem 7:0 am vergangenen Samstag gegen Bulgarien führt die DFB-Auswahl die Gruppe H nun mit sechs Punkten an. Weitere Gegner sind Israel, Portugal und die Türkei.
Kader verjüngt
Für Voss-Tecklenburg war die Partie ein weiterer wichtiger Test mit Blick auf die EM 2022 in England. Den wachsenden Konkurrenzdruck im verjüngten Kader bekam auch Leupolz vom Champions-League-Finalisten FC Chelsea zu spüren, die erneut erstmal auf der Bank saß, dann aber als Joker sehenswert aus der Distanz traf. Im Angriff ersetzte die erst 18 Jahre alte Jule Brand aus Hoffenheim Sydney Lohmann vom FC Bayern.
"Wir werden mehr gefordert werden", hatte Voss-Tecklenburg prophezeit und die 53-Jährige behielt recht. Den Serbinnen gelang ein Blitzstart, als die 16 Jahre junge Matejic die Innenverteidigerin Lena Lattwein versetzte und flach zum 1:0 einschoss. Torhüterin Merle Frohms kam nur noch mit den Fingerspitzen an den Ball. Das Offensiv-Pressing des Außenseiters schmeckte der deutschen Mannschaft gar nicht. Das Mittelfeld mit US-Profi Dzsenifer Marozsan, Kapitänin Sara Däbritz von Paris Saint-Germain und Bayern-Ass Lina Magull hatte große Mühe, die Angreiferinnen in Szene zu setzen.
Nach der Pause glich Schüller nach einem Missverständnis zwischen Torfrau Milica Kostic und Dina Blagojevic aus. Das Spiel des Rekord-Europameisters war nun aggressiver, präziser und eindeutig überlegen. So flankte Brand bei einem Blitz-Konter auf Schüller, die zum 2:1 einköpfte. Und die 23-Jährige machte dann den Hattrick mit ihrem 18. Länderspieltor perfekt - und legte sogar noch einen Treffer nach. Die nächsten Qualifikationsspiele für das deutsche Team stehen am 21. Oktober in Israel und am 26. Oktober in Essen gegen Isreal an.
Quelle: ntv.de, sue/dpa