Knall im Belastungsstreit Europas Top-Ligen erheben schwere Vorwürfe gegen FIFA
14.10.2024, 18:45 Uhr
Starspieler Rodri von Manchester City verletzte sich schwer - eine Folge der hohen Belastung?
(Foto: picture alliance / Action Plus)
Die FIFA gerät im Streit um die großen Belastungen durch den immer dichter werdenden Spielkalender unter Druck. Mehrere Ligen aus Europa und die Spielergewerkschaft legen eine offizielle Beschwerde ein. Die Vorwürfe gegen den Weltverband haben es in sich.
Der europäische Fußball-Ligenverband European Leagues, Spaniens La Liga und die Spielergewerkschaft FIFPro gehen wegen der immer höher werdenden Belastung durch den Spielkalender gemeinsam gegen die FIFA vor. Wie die drei Organisationen in Brüssel mitteilten, ist bei der Europäischen Kommission eine Beschwerde eingereicht worden, in der sie dem Weltverband den Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung vorwerfen.
Die FIFA missbrauche, so das Bündnis, "einen offensichtlichen Interessenkonflikt", in dem sie "gleichzeitig Regulierungsinstanz, Organisator und Akteur der Wettbewerbe ist". Damit verstoße der Weltverband gegen europäisches Recht. Zudem werfen die Organisationen der FIFA vor, dass dessen Regeln "den wirtschaftlichen Interessen der nationalen Ligen sowie der Gesundheit der Spieler im europäischen Fußball" schaden. Es sei daher eine "Beschwerde vor der Europäischen Kommission notwendig geworden, um den europäischen Fußball zu schützen", hieß es weiter.
Die European Leagues, zu denen auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) gehört, La Liga sowie die FIFPro beschuldigen die FIFA wegen der jüngsten Änderungen des Spielplans, insbesondere aufgrund der Einführung der neuen Klub-WM nach der laufenden Saison mit 32 Mannschaften.
Anfang September hatte die FIFPro bereits die Belastung von internationalen Fußballprofis massiv kritisiert. Die Spielergewerkschaft sprach von einer "Kannibalisierung des Wettbewerbskalenders", die "physische und mentale Gesundheit der Spieler müsse Priorität haben, um die Integrität des Spiels zu wahren". Die Gewerkschaft fordert deshalb Schutzmaßnahmen für die Spieler, um deren Reisen zu beschränken sowie Pausen und eine angemessene Erholung zu ermöglichen, damit die Athleten ihr Leistungslimit erreichen könnten.
Quelle: ntv.de, tno/sid