"Lasst's sein, stampft ihn ein" Frankfurt-Boss Krösche explodiert vor Wut über VAR
29.10.2022, 21:51 Uhr
Karim Adeyemi drückt Jesper Lindström, der fällt und Schiedsrichter Stegemann erkennt es nicht.
(Foto: IMAGO/Revierfoto)
Eintracht Frankfurt verliert nach großem Kampf gegen Borussia Dortmund. Auch, weil Schiedsrichter Sascha Stegemann ein klares Foul des BVB-Spielers Karim Adeyemi übersieht. Im Kölner Keller regt sich nichts. SGE-Boss Krösche ist außer sich und schimpft wie ein Rohrspatz. Stegemann gibt sich kleinlaut.
Eintracht Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche hat das Schiedsrichter-Team nach dem 1:2 gegen Borussia Dortmund kritisiert. Der 42-Jährige erzürnte sich wegen einer Szene in der 42. Minute, als der Unparteiische Sascha Stegemann nach einem Schubser von Dortmunds Karim Adeyemi nicht auf Elfmeter entschieden hatte. "Wenn wir diesen Videoassistenten haben, dann nutzt ihn halt. Wenn ihr ihn nicht nutzt, mein Gott, dann lasst es sein, stampft den Keller ein", sagte Krösche, der seine Kritik nicht als "Alibi" für die Niederlage äußern wollte.
Inwieweit der Videoassistent in Köln, umgangssprachlich im "Kölner Keller", die Szene bewertet hatte, blieb am Abend vorerst unklar. Stegemann hatte nicht auf Elfmeter, sondern auf ein unmittelbar auf den Schubser von Adeyemi gegen Jesper Lindström folgendes Handspiel des Dänen entschieden. Es gab Freistoß für den BVB. "Das sind so Sachen, die mir tierisch auf den Sack gehen", sagte Krösche.
"Wir haben diesen Assistenten. Dann frag ihn doch. Und wenn du dich dann anders entscheidest, ist das für mich vollkommen okay. Aber das ist ein Witz." Ob Stegemann nachgefragt habe, wisse er nicht, äußerte Krösche.
Schiedsrichter Stegemann gesteht Fehlentscheidung
Der Eintracht-Sportvorstand kritisierte grundsätzlich den Videobeweis: "Wir haben diese Diskussion schon ein paar Mal gehabt. Wir haben 840 Mal darüber gesprochen mit den Klubs, mit den Schiedsrichtern. Ich habe keine Ahnung, ich weiß nicht, was sie machen, vor allem, wie sie ihn einsetzen. Mal setzen sie ihn ein, mal nicht. Das ist für mich ... so können wir es nicht machen, so brauchen wir es nicht. Dann sage ich lieber, der Schiedsrichter macht eine Fehlentscheidung, das ist menschlich, kein Thema."
Stegemann gestand später seinen Fehler. "Es hätte Strafstoß geben müssen. Es gab einen klaren Impuls mit beiden Händen", sagte er bei Sky. Auf dem Platz aber habe er nur einen normalen Zweikampf gesehen und auch nach der Kommunikation mit dem VAR in Köln habe sich an dieser Einschätzung nichts geändert. Nach Ansicht der TV-Bilder müsse er nun aber seine Meinung ändern. "Wir werden die Szene in den kommenden Tagen aufarbeiten", erklärte der Schiedsrichter.
Auch der BVB gab zu, in dieser Situation noch einmal davongekommen zu sein. "Das ist eine der Situation, in denen wir Glück hatten", sagte Trainer Edin Terzić kleinlaut. "Aber wir sind glücklich: Der Dreier war wichtig."
Quelle: ntv.de, sue/dpa