300. Liga-Spiel für Weltmeister Frankfurt freut sich über spätes Drama und Götzes Traum-Jubiläum
27.10.2024, 19:29 Uhr
Mario Götze sicherte Eintracht Frankfurt einen Punkt mit seinem Tor.
(Foto: IMAGO/Jan Huebner)
Im Aufeinandertreffen zweier Nachbarn weit oben in der Bundesliga-Tabelle darf Mario Götze jubeln: Der Rio-Weltmeister schießt die Eintracht in Front. In der zweiten Hälfte wird Union Berlin stärker, egalisiert das Götze-Tor - doch der Führungstreffer in der Nachspielzeit wird vom VAR aberkannt.
Trotz eines traumhaften Jubiläums für Mario Götze hat Eintracht Frankfurt im Kampf um die Champions-League-Plätze Federn gelassen. Im Verfolgerduell bei Union Berlin kamen die Hessen am 8. Spieltag vor 22.012 Zuschauern im Stadion an der Alten Försterei nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Götze traf in seinem 300. Bundesliga-Spiel zur Führung der Gäste (14.), Union zeigte aber Moral und blieb auch im vierten Heimspiel der Saison ungeschlagen.
Benedict Hollerbach erzielte den verdienten Ausgleich (66.), mit dem die Eisernen auf Rang vier kletterten. Der vermeintliche Berliner Siegtreffer von Tim Skarke in der Nachspielzeit zählte wegen Abseits nicht. Frankfurt, das die Partie nach der Gelb-Roten Karte gegen Arthur Theate (76.) mit zehn Mann beenden musste, steht mit 14 Zählern noch vor Borussia Dortmund und dem VfB Stuttgart auf dem sechsten Platz.
Eintracht-Coach Dino Toppmöller hatte vor den heim- und defensivstarken Berlinern gewarnt: "Union ist unter Bo Svensson wieder Union." Und wie! Drei Heimsiege zum Start, 8:4 Tore und Rang fünf vor dem Spiel lassen in Köpenick wenige Monate nach dem Fast-Abstieg längst wieder von Europa träumen.
118. Scorerpunkt in Götzes Bundesliga-Laufbahn
Und deshalb hatte Trainer Svensson im Vergleich zum 2:0 bei Holstein Kiel auch kaum Grund für Wechsel, brachte lediglich Wooyeong Jeong für Skarke. Toppmöller setzte nach dem 1:0-Pflichtsieg in der Europa League gegen Rigas FS und dem 1:2 gegen Bayer Leverkusen im Mittelfeld mal wieder auf Ellyes Skhiri - und natürlich auch auf Leader Götze.
"Es ist für uns alle besonders, dass wir ihn in unseren Reihen haben", hatte Toppmöller vor dem Spiel bei DAZN betont - und der Weltmeister von 2014 stellte seine Bedeutung gleich unter Beweis. Union bekam einen Eckball nicht geklärt, der Ball sprang vor die Füße von Skhiri, der mit seinem halben Torschuss Götze am langen Pfosten bediente. Für den früheren Dortmunder war es der 118. Scorerpunkt seiner Bundesliga-Laufbahn.
Zuvor hatte Theate mit einem Seitfallzieher die SGE-Führung bereits auf dem Fuß (5.), auf der Gegenseite verzog Tom Rothe nach starkem Solo von Hollerbach ebenfalls knapp (6.). Nach dem 0:1 verflachte das Spiel, die Gäste lauerten mit ihrem kongenialen Duo Omar Marmoush und Hugo Ekitike auf Konter. Union war bemüht, ohne zunächst jedoch Torgefahr auszustrahlen.
Drama in der Nachspielzeit
Bis zur 28. Minute, als Yorbe Vertessen Eintracht-Keeper Kevin Trapp aus 20 Metern zu einer Glanztat zwang. Die Berliner übernahmen das Spielgeschehen, Rothe hatte den Ausgleich freistehend aus fünf Metern auf dem Fuß (35.), auch der Kopfball von Aljoscha Kemlein verfehlte nur knapp das Tor (39.).
Kurz vor der Pause wurden auch die Gäste nochmals gefährlich. Tuta scheiterte nach Eckbällen aber zweimal per Kopf an Union-Torwart Frederik Rönnow (45.), Ansgar Knauff schoss nach Vorlage von Götze knapp links am Tor vorbei (45.+4).
Union kam mit mehr Schwung aus der Pause. Kapitän Christopher Trimmel (50.) traf mit seiner Direktabnahme nur den Pfosten. Ausgerechnet der erste Saisontreffer nach Konter brachte kurz darauf den Ausgleich. Zunächst hatte Schiedsrichter Harm Osmers auf Abseits entschieden, nach Video-Überprüfung zählte der schöne Heber über Trapp aber doch. In der 92. Minute erzielten die Berliner sogar die Führung, als Skarke den Ball gut vom Verteidiger abschirmte und das Leder wuchtig aus kurzer Distanz aufs kurze Eck haute. Nach Überprüfung wurde der Treffer wieder zurückgenommen, weil Trimmel bei der Entstehung im Abseits gestanden hatte.
Quelle: ntv.de, dbe/sid