Fußball

Kantersieg nach CL-Klatsche Gieriger FC Bayern erzielt ein Traumtor nach dem anderen

Jamal Musiala war einfach zu gut für den VfL Bochum.

Jamal Musiala war einfach zu gut für den VfL Bochum.

(Foto: IMAGO/pepphoto)

Der FC Bayern reagiert höchst seriös auf die empfindliche Niederlage in der Champions League beim FC Barcelona: Gegen das sieglose Schlusslicht der Fußball-Bundesliga gibt es einen beeindruckenden Sieg. Vor allem Jamal Musiala ist vom VfL Bochum nicht zu stoppen.

Vincent Kompany klatschte beim Abpfiff zufrieden in die Hände, dann hielt er ein lockeres Pläuschen mit Kunstschütze Michael Olise. Der Champions-League-Frust beim FC Bayern ist verflogen: Vier Tage nach ihrer Demütigung in Barcelona gewannen die spielfreudigen Münchner beim Bundesliga-Schlusslicht VfL Bochum mit Traumtoren am Fließband vollkommen überzeugend 5:0 (2:0) und bleiben ungeschlagener Tabellenführer.

"Toreschießen macht uns Spaß. Zu null zu spielen, ist auch wichtig. Heute können wir glücklich sein und den Rhythmus und Flow mit in die nächsten Spiele nehmen", sagte Bayerns alles überragender Torschütze Jamal Musiala bei DAZN. Vor dem Pokalspiel beim FSV Mainz 05 am Mittwoch war der lockere Erfolg Balsam fürs angeknackste Selbstverständnis des Rekordmeisters.

Unter Flutlicht und in stimmungsvoller Atmosphäre erledigten die Bayern ihre Pflicht mit zwei Freistößen von der Strafraumgrenze. Den ersten schlenzte Michael Olise (16.) zauberhaft über die Mauer direkt ins Bochumer Tor, den zweiten lupfte Joshua Kimmich kurz und clever auf Musiala (26.), der ein rares Kopfballtor erzielte und sich fassungslos mit der Hand aufs Haupt klopfte. Alphonso Davies sprintete heran und gratulierte - per Hand.

Es scheppert und scheppert

Der eiskalte Harry Kane (58.) traf später nach sensationeller Musiala-Vorarbeit noch mit seinem schwächeren linken Fuß, Joker Leroy Sané (65.) und Kingsley Coman (71.) legten dem bemitleidenswerten Bochumer Torhüter Patrick Drewes zwei weitere Male den Ball in den Winkel. Das war wunderbar anzuschauen. Der VfL hat nach acht Spielen und einer Trainer-Entlassung einen einzigen Punkt. "Am Ende hat Bayern einfach seine Qualität auf den Platz gebracht", sagte Bochums Maximilian Wittek.

Barcelona, war da was? Über das 1:4 wollte Trainer Vincent Kompany am liebsten gar nicht mehr sprechen. "Wir haben alles dafür gemacht, um einen Sieg zu holen und die besten Bayern zu sehen", sagte er im DAZN-Interview, die Hereinnahme von Musiala, der immer den Ball forderte und dann tolle Momente kreierte, und Kingsley Coman stärkte die Offensive.

Die Bochumer Fans bekamen unter dunklen Wolken noch ein aufmunterndes "Don't worry, be happy" aus den Lautsprechern, ein letztes Glückauf von Herbert Grönemeyer - dann ging es tief im Westen ab ins "einfachste Spiel des Jahres", wie Markus Feldhoff es nannte. Der Interimstrainer weiß schließlich, wie es geht. Am 9. März 1997 hatte er den FC Bayern im Spiel seines Lebens mit drei Toren abgeschossen, ein neuerliches 5:2 wie einst mit Bayer Leverkusen blieb für ihn jedoch ein ferner Traum. Es ging Feldhoff um Arbeit, Biss, Kampf.

Frühe Schrecksekunde für den FC Bayern

Der Einschnürungsfußball der Bayern blieb dann auch zunächst aus. Bochum schob die Abwehrkette 30 Meter vor das eigene Tor, lief vorne engagiert an und hatte eine riesige Gelegenheit. Moritz Broschinski spitzelte den Ball nach einem Steilpass am weit herausstürmenden Manuel Neuer vorbei, verlor aber kurz vor der Linie das Laufduell gegen Retter Min-Jae Kim (8.).

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Die Bayern schmeckten wieder einen Hauch von Barcelona, spülten diesen aber ganz schnell herunter. Kane holte besagten ersten Freistoß heraus, Schiedsrichter Florian Exner hätte durchaus auch auf Vorteil entscheiden können. Olise ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen. Mit dem zweiten Treffer sieben Minuten später war der anfängliche Bochumer Schwung verflogen, nur ab und zu segelte Neuer noch ein langer Ball entgegen.

Die Bayern waren im Verwaltungsmodus und spielten die Uhr nach der Pause gelassen herunter. Coman traf dabei noch einmal aus Abseitsposition, ehe Kane zum neunten Mal in dieser Saison zuschlug. Kompany nutzte es, um zu rotieren: Musiala durfte raus, Kane auch - Thomas Müller, Leroy Sané und der Bochumer Junge Leon Goretzka kamen. Auch sie zeigten, dass sie Lust auf mehr hatten.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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