Fußball

Weil ein Fan die Polizei hasst Gewerkschafts-Boss kündigt nach Beleidigung HSV-Mitgliedschaft

Horst Niens hat seine HSV-Mitgliedschaft gekündigt.

Horst Niens hat seine HSV-Mitgliedschaft gekündigt.

(Foto: dpa)

Die Stimmung zwischen der Polizei und HSV-Fans bleibt angespannt. GdP-Landesvorsitzender Niens zieht für sich Konsequenzen. Eine Begegnung brachte das Fass zum Überlaufen. Der bizarre Streit dürfte sich noch ein wenig ziehen. Der Klub wird von beiden Seiten attackiert.

Der Landesvorsitzende der Hamburger Polizeigewerkschaft GdP hat seine Mitgliedschaft beim Hamburger SV gekündigt. Wie die "Hamburger Morgenpost" berichtete, hätten für Horst Niens die zunächst ausgebliebene Reaktion des Klubs auf ein Banner im Volksparkstadion sowie die Begegnung mit einem Fan den Ausschlag gegeben. "Erst als die Diskussion die Politik erreichte und den HSV zu einer Reaktion getrieben hat, gab es ein Statement. So eine Salamitaktik geht gar nicht", sagte Niens der Zeitung.

Seit Ende Februar besteht ein zunehmender Konflikt zwischen der Polizei und Fans des Fußball-Zweitligisten. Nach dem Spiel des Hamburger SV in Rostock (2:2) hatte es in einem Zug eine stundenlange Kontrolle von mehr als 850 HSV-Fans gegeben. Ziel sei es gewesen, nach mutmaßlichen Gewalttätern zu suchen. Laut Polizei seien 31 Verdächtige ermittelt worden.

HSV nach bizarrer Eskalation zwischen den Stühlen

Betroffene und Hamburger Politiker hatten die Verhältnismäßigkeit des Einsatzes infrage gestellt. Beim anschließenden Spiel gegen Elversberg (1:0) stand auf einem Banner im Volksparkstadion: "Ganz Hamburg hasst die Polizei." Auf einem Plakat wurde ein Helm gezeigt, aus dem Blut fließt.

Die Polizei durchsuchte daraufhin das Volksparkstadion und stieß dabei auch auf das Plakat, hieß es. Der Verein distanzierte sich nach Kritik aus der Politik von den Inhalten der Choreografie. Wohl als Reaktion darauf verbrannten Fans beim 1:2 am vergangenen Sonntag gegen Osnabrück im Stadion ein Polizei-Hemd. Daraufhin waren Ermittlungen vom LKA eingeleitet worden. Die Fans protestierten auch gegen die Vereinsführung.

Für Niens habe "Hass sowieso nichts in einem Fußballstadion zu suchen". Nach dem Elversberg-Spiel habe der Polizist während einer Streife einen Fan getroffen, der ihm gesagt habe, die Polizei zu hassen. Daraufhin habe er per Mail seine mehr als 20-jährige Mitgliedschaft beim HSV gekündigt. In der Nachricht stand: "Mit einer zerbrochenen Raute im Herzen kündige ich hiermit meine Mitgliedschaft."

Quelle: ntv.de, sue/dpa

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