England-Kapitän ist Serientäter Harry Kane bricht knallhart mit deutscher Fußball-Tradition
21.09.2025, 08:00 Uhr
Fassungslos über die deutsche Auslegung der Hattrick-Regel: Harry Kane.
(Foto: IMAGO/Passion2Press)
Der FC Bayern München eilt in der frühen Phase der Saison von Sieg zu Sieg. Lässt sich auch von Umstellungen und kurzen Schwächephasen nicht stoppen. Das 4:1 bei der TSG Hoffenheim führt zum besten Saisonstart der Ligageschichte. Mittendrin wie immer: Harry Kane. Der stört sich an einer deutschen Tradition.
Von der strengen deutschen Dreierpack-Auslegung hält Harry Kane gar nichts. "Für mich ist es ein Hattrick. Ich weiß, dass es hier in Deutschland anders ist", sagte der Matchwinner des FC Bayern nach dem 4:1 (1:0) am 4. Spieltag der Fußball-Bundesliga bei der TSG Hoffenheim am DAZN-Mikro: "Wenn man in England drei Tore macht, ist es ein Hattrick. Also feiere ich das Ganze wie einen Hattrick."
Doch auch wenn der Torjäger darauf bestand, er schnürte bei der TSG nach deutschem Sprachgebrauch "nur" einen Dreierpack - bereits seinen zehnten im Bayern-Trikot. Kane traf kurz vor der Pause (44.) und gleich nach dem Seitenwechsel per Handelfmeter (48.). In der 77. Minute legte der Stürmer per Foulelfmeter nach. Vladimir Coufal (82.) verkürzte zwischenzeitlich für die Gastgeber, Serge Gnabry stellte den Endstand her (90.+9) (alle Highlights jetzt auf RTL+).
Das "100-Millionen-Euro-Schnäppchen"
Damit sorgten die Bayern für einen weiteren Rekord und legten den besten Saisonstart der Bundesliga-Geschichte hin. Zwölf Punkte nach vier Spieltagen bei einem Torverhältnis von 18:3 waren zuvor noch keinem Team gelungen, auch 18 Treffer in den ersten vier Bundesliga-Spielen sind Rekord.
Acht der 18 Tore erzielte dabei Kane, der wettbewerbsübergreifend auf zwölf Tore in sechs Partien in Bundesliga, Königsklasse und Pokal kommt. Kane ist ein "100-Millionen-Euro-Schnäppchen" ist dieser Tage überall zu lesen und zu hören. Sogar die "Bild" sah sich genötigt, sich bei dem Kapitän der englischen Nationalmannschaft zu entschuldigen. Sie krochen zu Kreuze. Sie hätten sich vertan. Der Engländer sei jeden Cent wert. Die "SZ" vermutete, dass Kane "auch unter Wasser und auf dem Gipfel des Mount Everest" treffen würde.
"Sie haben mich Hattrick-Harry genannt"
Nach dem Abpfiff schnappte sich Kane den Spielball - mal wieder. Die Trophäe präsentierte er zunächst den feiernden Fans, dann posierte er strahlend für ein Selfie mit Joshua Kimmich und Dayot Upamecano. Nach dem siebten Sieg im siebten Pflichtspiel war die Laune aber nicht nur bei Kane glänzend, den Dreier trotz Mega-Rotation genossen auch seine Mitspieler in vollen Zügen.
"Hoffenheim war in der ersten Halbzeit besser. Es war wichtig, dass wir die richtige Reaktion gezeigt haben. Wir sind sehr glücklich mit dem Sieg", sagte Trainer Vincent Kompany. Sportvorstand Max Eberl lobte Torgarant Kane: "Er ist ein wahrer Leader und macht auch noch die Tore. Was Harry leistet, ist herausragend."
Kane selbst blieb derweil beim Hattrick-Thema. "In der Schule wurde ich Hattrick-Harry genannt. Das bleibt hängen", erzählte der 32-Jährige - und lobte irgendwie auch sich selbst: "Das Tor vor der Pause war wichtig. Und die Elfmeter kamen zur richtigen Zeit."
Quelle: ntv.de, sue/sid