Nach dramatischem CL-Finaleinzug Hungrige Wölfinnen planen große Titel-Jagd
02.05.2023, 08:48 Uhr
Jubel, weil der Traum vom Triple lebt.
(Foto: picture alliance/dpa/CSM via ZUMA Press Wire)
Kurz vor Schluss schafft der VfL Wolfsburg gegen Arsenal den Einzug ins Champions-League-Finale. Und auch in den anderen beiden Wettbewerben können sich die Fußballerinnen noch Chancen ausmalen. Vor Augen haben sie den größten Vereinstriumph seit 2013.
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg tanzten auch weit nach Schlusspfiff noch auf dem Rasen: Der dramatische Einzug ins Finale der Champions League sorgte bei Alexandra Popp und Co. für Party-Stimmung. "Wir gehören zu den besten zwei Mannschaften Europas. Jetzt dürfen wir feiern", sagte Trainer Tommy Stroot nach dem 3:2-Erfolg nach Verlängerung im Halbfinal-Rückspiel beim WFC Arsenal. Im Endspiel gegen den FC Barcelona will der VfL nach 2013 und 2014 den dritten Coup in der Königsklasse feiern. "Es ist ein Spiel über 90 Minuten. Alles kann passieren", sagte Torschützin Jill Roord.
Mit Barça wartet am 3. Juni im niederländischen Eindhoven im Endspiel das vermeintlich stärkste Team des Wettbewerbs. Im Vorjahr schied der VfL gegen die Katalaninnen im Halbfinale aus. "Die haben eine super Mannschaft, wir aber genauso. Wir haben uns extrem weiter entwickelt. Das haben wir heute gesehen", sagte Pauline Bremer, die am Montagabend in der 119. Minute den Wolfsburger Siegtreffer erzielt hatte. Auch Roord sieht durchaus Möglichkeiten für den Cup-Gewinn. "Es wird eine richtige Herausforderung. Wir müssen mutig sein und haben nichts zu verlieren", sagte die Mittelfeldspielerin.
Rückkehr der "extrem wichtigen" Popp
Verstecken braucht sich der VfL in keiner Weise, findet auch Coach Stroot. Gerade das Match vom gestrigen Montag vor 60.063 Fans in London soll Signalwirkung auf die nächsten Wochen haben. "Wir nehmen aus diesem Spiel extrem viel mit. Wir waren 0:1 hinten, sind zurückgekommen und hatten vor dieser Kulisse bis zum Ende die Überzeugung, dieses Spiel zu gewinnen", schwärmte der VfL-Trainer von seinem Team. "Das ist nicht selbstverständlich, das so durchzudrücken."
Den sechsten Final-Einzug im bedeutendsten Klubwettbewerb Europas hat der Verein neben Siegtorschützin Bremer, die in der 119. Minute das viel umjubelte 3:2 schoss, auch Kapitänin Popp zu verdanken. Nach dreiwöchiger Verletzungspause übernahm die 32-Jährige einmal mehr Verantwortung und unterstrich mit ihrem Treffen zum zwischenzeitlichen 2:1 ihre Bedeutung. "Sie ist extrem wichtig", sagte Trainer Stroot. "Sie hat die Gabe, ein Spiel auf Mentalitätsebene zu lesen. Sie ist da, ein wichtiger Faktor und Stabilisator."
Für die Wolfsburgerinnen lebt mit dem Einzug ins Finale der Königsklasse auch der Traum vom zweiten Triple in der Vereinsgeschichte. "Ein bisschen ist in der Meisterschaft noch offen und wir haben das Pokalfinale vor der Brust", sagte VfL-Kapitänin Popp. "Da wollen wir definitiv alles gewinnen." In der Bundesliga liegt Wolfsburg vier Spieltage vor Saisonende einen Punkt hinter den Münchenerinnen. Im DFB-Pokalfinale trifft das Team am 18. Mai in Köln auf den SC Freiburg.
Zum bisher letzten Mal holte der Verein 2013 das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokalsieg und Champions-League-Triumph. Sollten in den kommenden Wochen weitere Erfolge gelingen, hätte das einen weiteren Effekt für die erfolgsverwöhnten Niedersachsen. "Dann fahren wir mit großem Selbstbewusstsein nach Eindhoven", sagte Popp.
Quelle: ntv.de, ses/sid/dpa