Kontrollverlust gegen Arsenal Wölfinnen verspielen gute CL-Ausgangslage
23.04.2023, 17:30 Uhr
Enttäuscht über den verschenkten Sieg: Die Fußballerinnen des Vfl Wolfsburg.
(Foto: IMAGO/Sports Press Photo)
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg wollen zum sechsten Mal ins Champions-League-Endspiel. Das wird nach einem ärgerlich verlaufenen Halbfinal-Hinspiel aber schwer. Nach einem nervösen Beginn hatte der VfL die Londonerinnen eigentlich lange Zeit im Griff.
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben das Champions-League-Finale nach einer wechselhaften Vorstellung weiter vor Augen. Das Team von Trainer Tommy Stroot kam gegen den FC Arsenal im Halbfinal-Hinspiel zu einem 2:2 (2:1), die Meisterinnen verspielten in der VW-Arena nach einer furiosen Anfangsphase inklusive 2:0-Führung allerdings eine Top-Ausgangsposition für das Rückspiel in London am 1. Mai. "Im ersten Moment fühlt sich das wie eine Niederlage an", sagte Nationaltorhüterin Merle Frohms. "Aber wir können sehr viel aus diesem Spiel lernen und haben auch viel richtig gemacht. Wir sind in der Lage, Arsenal zu schlagen. Es liegt an uns."
In Abwesenheit der angeschlagenen DFB-Kapitänin Alexandra Popp (Wade) trafen Ewa Pajor (19.) und Sveindis Jonsdottir (24.) vor der Heim-Rekordkulisse von 22.617 Fans für die Wolfsburgerinnen, die den Henkelpokal bisher zweimal gewinnen konnten (2013 und 2014) und ihren sechsten Finaleinzug im Visier haben. Doch Rafaelle (44.) und Stina Blackstenius (69.) brachten Arsenal den Ausgleich. "2:0 vorne zu liegen und dann im eigenen Stadion noch zwei Tore zu kassieren: Natürlich fühlt sich das enttäuschend an", sagte die Isländerin Jonsdottir. "Aber wir haben noch ein zweites Spiel in London. Also werden wir diese Chance nutzen."
Gegen die Londonerinnen, die im Viertelfinale Bayern München ausgeschaltet hatten, erwartete Stroot ein "Spiel auf Augenhöhe" - und der VfL-Coach sollte Recht behalten. Die ersatzgeschwächten Engländerinnen agierten mutig, beide Teams tasteten sich in der Anfangsphase ab. Der VfL übernahm dann immer mehr die Kontrolle und ging nach einem schönen Spielzug in Führung: Die auffällige Jonsdottir steckte nach einem langen Ball clever durch auf Pajor, die eiskalt unten links traf.
Eigentlich hat der VfL alles im Griff ...
Und der deutsche Double-Gewinner blieb dran - bekam aber auch ein dickes Geschenk. Rafaelle spielte einen katastrophalen Querpass unbedrängt in die Füße von Jonsdottir, die nur noch einschieben brauchte. Arsenal schwamm in dieser Phase. Die Wölfinnen, die in der Vorwoche mit einem 5:0 in München ins Pokalfinale eingezogen waren und auch in der Liga nur einen Zähler Rückstand auf den Tabellenführer Bayern haben, gaben die Spielkontrolle in der Folge aber immer mehr ab. Und fingen sich nach einer Ecke durch Rafaelle das 1:2.
Vor den Augen von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg kamen die Gastgeberinnen wieder aktiver aus der Pause, die letzte Präzision fehlte jedoch. Beide Teams suchten den Weg nach vorne, die eingewechselte Tabea Waßmuth verpasste das 3:1 (68.) - und Blackstenius traf auf der anderen Seite. Im Endspiel in Eindhoven am 3. Juni würde Vorjahresfinalist FC Barcelona oder der FC Chelsea mit den Nationalspielerinnen Ann-Katrin Berger und Melanie Leupolz warten - das Hinspiel in London hatten am Samstag die Spanierinnen mit 1:0 gewonnen.
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa