Das Spiel gegen Schalke 04 bringt dem FC Augsburg nicht die erhoffte Wende. Das Team aus Bayern kann sich beim Auswärtsspiel in Gelsenkirchen nicht durchsetzen. Schalke bleibt zuhause ungeschlagen - muss nun aber um Draxler bangen.

Torgarant Klaas-Jan Huntelaar hat Schalke 04 trotz einer erneut wenig berauschenden Vorstellung in die obere Tabellenhälfte der Fußball-Bundesliga geschossen. Die Freude über das 1:0 (1:0) gegen den FC Augsburg wurde allerdings durch die frühe Oberschenkelverletzung von Julian Draxler getrübt. Huntelaar sorgte in der 37. Minute zumindest für eine gelungene Generalprobe für das Champions-League-Spiel am kommenden Mittwoch bei Sporting Lissabon.

Durch den dritten Heimsieg nacheinander zog Schalke an den Augsburgern vorbei, die auch ihr viertes Gastspiel bei den Königsblauen verloren und ihre Schwäche auf fremden Plätzen mit der vierten Auswärtspleite in Serie fortsetzten.

"Heute war ein Arbeitssieg, dann ist es schön, wenn man drei Punkte macht", sagte Huntelaar im TV-Sender Sky. "Das 1:0 reicht, aber wir müssen das noch besser ausspielen, dann machen wir noch ein, zwei Tore. So kriegen war fast noch das 1:1". Kapitän Benedikt Höwedes meinte: "Unter dem neuen Trainer sind wir relativ erfolgreich, damit können wir zufrieden sein. Wie wir aufgetreten sind, da haben wir noch Luft oben."

Augsburgs Kapitän Paul Verhaegh trauerte vergebenen Chancen nach: "Wir waren klar die bessere Mannschaft. Es ist unglaublich, dass wir nichts mitgenommen haben, wenn man das komplette Spiel gesehen hat", klagte Huntelaars niederländischer Landsmann. Von einer unnötigen und unverdienten Niederlage sprach Trainer Markus Weinzierl: "Ein Fehlpass hat uns viel kaputt gemacht. In Schalke so zu dominieren und ein gutes Spiel abzuliefern - da ist es umso bitterer, dann ohne Punkte nach Hause zu fahren."

Draxler muss vom Platz

Tatsächlich war das 1:0 für Schalke nicht das Ergebnis spielerischer Dominanz: Schalkes Trainer Roberto Di Matteo sah seinen Spielplan schon nach wenigen Sekunden über den Haufen geworfen. Nach einem Zweikampf mit Augsburgs Kapitän Paul Verhaegh und einem Ausfallschritt fasste sich Draxler an den rechten hinteren Oberschenkel. Der Weltmeister musste gestützt von Betreuern mit aufgerissenem Trikot den Platz verlassen und wurde durch Chinedu Obasi ersetzt.

Eine Untersuchung im Krankenhaus sollte Aufschluss über die Schwere der Blessur geben. Draxler droht nicht nur in Lissabon auszufallen, sondern womöglich auch für das EM-Qualifikationsspiel gegen Gibraltar am 14. November sowie für das Länderspiel in Spanien vier Tage später. Der Offensivspieler ist bereits der achte Ausfall der Schalker, bei denen der genesene Jan Kirchhoff im defensiven Mittelfeld eine ordentliche Partie zeigte.

Chancen für Augsburg

Die Gastgeber brauchten vor 60.954 Zuschauern eine ganze Weile, um sich neu zu sortieren. Die Augsburger, bei denen Tobias Werner nach seiner Sperre zurückkehrte, waren in einer mäßigen Partie anfangs die aktivere und auch gefährlichere Mannschaft. Eine für Schalke gefährliche Szene gab es in der 13. Spielminute: Alexander Esswein nahm eine Eingabe von Abdul Rahman Baba frei vor dem Tor direkt, setzte den Ball aber vorbei.

Bei einem vielversprechenden Konter wartete Dominik Kohr zu lange mit dem Abschluss (33.). Dagegen nutzten die Gelsenkirchener den ersten ernsthaften Angriff zur Führung. Nach einem Augsburger Ballverlust stürmte Rechtsverteidiger Atsuto Uchida, der seinen Vertrag gerade erst bis 2018 verlängert hat, auf und davon. Uchidas Vorlage drückte Huntelaar zu seinem vierten Saisontor ins Netz, obwohl der Niederländer einziger Schalker gegen vier Augsburger im Strafraum war. Das Tor wirkte befreiend, zwei Minuten später scheiterte Obasi aus der Distanz an Torhüter Marwin Hitz (39.).

Große Dominanz oder spielerische Klasse strahlte die Mannschaft von Di Matteo auch trotz des Startelf-Debüts von Max Meyer unter dem Italiener weiter nicht aus. Defensiv standen seine Schützlinge jedoch wie gewünscht stabil. Den bayrischen Schwaben fehlten nach der ordentlichen Anfangsphase allerdings auch die Mittel für ein druckvolleres Auftreten. Nach dem bis dahin besten Angriff der zweiten Hälfte scheiterte Halil Altintop an einstiger Wirkungsstätte an Ralf Fährmann (67.).

Insgesamt aber ließen sich die Hausherren nun nicht mehr so zurückdrängen wie in der ersten halben Stunde und bleiben damit zu Hause in dieser Saison ungeschlagen. Hitz verhinderte gegen Obasi (86.) und Teamkollege Jan-Ingwer Callsen-Bracker noch das 2:0 (87.).