Bundesliga-Wende gegen Wolfsburg Kämpferische Hannoveraner stoppen Krise
09.11.2018, 22:43 Uhr
Hannover 96 hat gegen den VfL Wolfsburg ein Lebenszeichen im Abstiegskampf der 1. Fußball-Bundesliga gegeben.
(Foto: imago/photoarena/Eisenhuth)
Seit vier Spielen wartet Fußball-Bundesligist Hannover 96 auf einen Sieg. Ausgerechnet im Niedersachsenduell mit dem VfL Wolfsburg gelingt dem abstiegsbedrohten Klub die Wende. Die Gäste hingegen verpassen es, ihren Platz im gesicherten Mittelfeld zu festigen.
Erst der 19-jährige Linton Maina per Volleyschuss, dann der starke Ihlas Bebou vom Elfmeterpunkt: Hannover 96 hat in der Fußball-Bundesliga einen wichtigen Sieg und das vorläufige Ende seiner sportlichen Krise gefeiert. Die beiden auffälligsten Spieler des Abends trafen zum 2:1 (1:0)-Erfolg des Tabellen-16. gegen den VfL Wolfsburg. Angesichts des schwachen Saisonstarts und der ständigen Querelen zwischen Klubchef Martin Kind und einer vereinsinternen Opposition war dies ein Befreiungsschlag für Hannover, um die Stimmung im Verein vor der Länderspielpause wenigstens halbwegs zu beruhigen.
Nach nur einem Sieg in den vergangenen neun Spielen der Fußball-Bundesliga gerät nun aber langsam auch der VfL Wolfsburg wieder in Bedrängnis. Der VW-Klub, der durch Wout Weghorst per Foulelfmeter nur noch zum Anschlusstreffer kam (82.), liegt nur noch drei Punkte vor dem niedersächsischen Rivalen. "Wir kennen die Punktzahl. Wir kennen die Tabelle. Wir wissen, dass jetzt ein Sieg notwendig ist", hatte Kind gefordert. Entsprechend engagiert gingen die Hannoveraner trotz ihrer Verletzungsprobleme zu Werke. Trainer André Breitenreiter musste auf Torjäger Niclas Füllkrug, Mittelfeldstratege Pirmin Schwegler und Verteidiger Felipe verzichten - mit großem Kampfgeist machten die Gastgeber die technische Überlegenheit des VfL aber wett.
Einziges Manko war die Chancenverwertung. Allein Ihlas Bebou hatte in den ersten 45 Minuten noch zwei Riesenchancen, als er jeweils freistehend an Wolfsburgs Keeper Koen Casteels scheiterte (24. und 35.). Bebou war es aber auch, der den Führungstreffer in der 31. Minute mit einer feinen Flanke vorbereitete. Der 19-Jährige Maina traf schließlich per Volleyschuss und markierte sein erstes Tor im siebten Bundesliga-Spiel. Der gebürtige Berliner war aus der Hannoveraner Jugend zu den Profis gekommen und gehört zu den hoffnungsvollen Talenten. Und Bebou behielt schließlich im zweiten Durchgang vom Elfmeterpunkt die Nerven, nachdem Marvin Bakalorz von William gefoult worden war (63.). Für den Ex-Düsseldorfer war es das dritte Saisontor.
Malli-Tor nach Videobeweis aberkannt
Dass das Niedersachsenduell zu einem unterhaltsamen Spiel wurde, lag aber auch an den Wolfsburgern. Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia hatte in der ersten Halbzeit auch eine starke Phase und wähnte sich nach einem Tor von Yunus Malli bereits in Führung (18.). Doch nach Intervention des Video-Schiedsrichters annullierte Referee Marco Fritz korrekterweise den Treffer, weil zuvor ein Handspiel von Yannick Gerhardt vorlag.
Malli war im Vergleich zum 2:0 im DFB-Pokal vor zehn Tagen in Hannover für den an der Wade verletzten Admir Mehmedi ins Team gerückt und gehörte zu den Aktivposten. Zwei weitere Torchancen besaß Stürmer Daniel Ginczek, der zweimal gefährlich vor dem Tor auftauchte (15. und 20.). Umso verärgerter war Labbadia, dass sich der VfL Mitte der ersten Halbzeit derart in die Defensive drängen ließ.
Zur zweiten Halbzeit brachte Wolfsburg zwei neue Spieler, Youngster John Yeboah und Josip Brekalo. Und plötzlich war die Labbadia-Elf wieder am Drücker - mit riesigen Chancen: Erst Marcel Tisserand (51.), dann Jerome Roussillon (54.) und schließlich zweimal Brekalo (54. und 56.) vergaben beste Möglichkeiten. Das sollte sich kurz darauf rächen, als 96 per Elfmeter traf. Nach dem Anschlusstor per Elfmeter reichte es aber trotz einer Riesenchance von Brekalo (90.+1) nicht mehr zum Punktgewinn.
Quelle: ntv.de, cri/dpa