CSU-Chef Söder kontra DFL Kommt die Impfpflicht für Bundesliga-Kicker?
16.11.2021, 15:24 Uhr
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder plädiert für eine Impfpflicht für Fußballprofis. Er erhofft sich davon "ein Signal der Einheit". Die DFL reagiert und fordert die Politik auf, weniger zu reden und mehr zu handeln. Joshua Kimmich und Co. dürfen derweil die Quarantäne verlassen.
Der bayerische CSU-Ministerpräsident Markus Söder hat die Diskussion um eine Impfpflicht für Fußballprofis neu entfacht. "Macht es Sinn mit diesen Zuschauerzahlen zu operieren und gleichzeitig Spieler zu haben, die sich bislang weigern impfen zu lassen?", fragte der 54-Jährige am Montag im Interview mit ntv und fügte hinzu: "Wir brauchen eine Impfpflicht für Sportler, wenn die Zuschauer das entsprechend haben."
Bei Bild TV betonte Söder nun erneut: "Ich bin für eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen, das brauchen wir. Ich denke, es wäre ein gutes Signal, dass wir so etwas auch für den Fußballbereich diskutieren - als Signal auch der Einheit von Fans und Spielern." Söder wies darauf hin, dass in Bayern in den Fußballstadien 2G für die Zuschauer gelte, also nur Geimpfte und Genesene Zugang hätten, seit die Corona-Ampel für den Krankenhausbereich auf Rot gesprungen sei.
"Ideen haben wir in den letzten zwölf Monaten genug gehört. In der aktuell zweifellos schwierigen Pandemie-Situation muss es die Aufgabe der Politik sein, nach praktikablen Lösungen und umsetzbaren Konzepten zu suchen", reagiert DFL-Chef Christian Seifert ebenfalls bei der "Bild": "Wenn die Politik die rechtlichen Möglichkeiten für eine Impfpflicht in bestimmten Berufsgruppen schafft, wird die DFL selbstverständlich eine solche Option umgehend intensiv diskutieren."
Nur Süle bleibt in Isolation
Aktuell liege die Impfquote in der Bundesliga und 2. Liga bereits bei über 90 Prozent "und damit deutlich höher als in allen Bundesländern. DFL und Klubs werden sich in jedem Fall mit vollem Einsatz für eine weitere Steigerung der Impfquote einsetzen - im Fußball und in der Gesellschaft", betonte der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga.
Bundestrainer Hansi Flick hatte auf die Frage, ob er nur noch geimpfte Spieler für die deutsche Nationalmannschaft nominieren werde, in der vergangenen Woche ausweichend geantwortet: "Das lasse ich erstmal alles auf mich zukommen und mache mir nach dem Lehrgang Gedanken."
Nach einem positiven Test beim geimpften Niklas Süle hatten der Münchner sowie seine vier DFB-Teamkollegen Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala und Karim Adeyemi das Mannschaftsquartier vor den WM-Qualifikationsspielen gegen Liechtenstein und in Armenien verlassen müssen. Sie galten als enge Kontaktpersonen und mussten sich wie der positive Süle zu Hause in Quarantäne begeben.
Während Kimmich, Gnabry und Musiala die häusliche Quarantäne wie Eric Maxim Choupo-Moting verlassen durften, muss der positiv getestete Süle muss weiter in Isolation bleiben. Zuletzt hatte es viel Aufsehen um Kimmich gegeben, als dieser von der Wissenschaft widerlegte "Bedenken" bezüglich einer Impfung geäußert hatte.
Quelle: ntv.de, dbe/sid