Kein Zurück vom DFB-Rücktritt Löw schließt Özil-Comeback kategorisch aus
05.09.2018, 10:59 Uhr
Löw zeigt sich persönlich enttäuscht über die Tatsache, dass Özil ihn nicht selbst über seine Rücktrittsabsicht informiert hat.
(Foto: imago/ULMER Pressebildagentur)
Bei seinem krachenden Rücktritt samt Rassismus-Vorwurf lässt sich Mesut Özil ein Hintertürchen in die Fußball-Nationalmannschaft offen. Dieses wird nun von Bundestrainer Joachim Löw zugeschlagen: Eine Rückkehr sei ausgeschlossen.
Bundestrainer Joachim Löw hat eine Rückkehr von Mesut Özil in die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ausgeschlossen. "Mesut Özil hat aus meiner Sicht klar seinen Rücktritt erklärt und die Tür damit selbst zugemacht. Ein Comeback ist daher überhaupt kein Thema", sagte der 58 Jahre alte Löw der "Sport Bild".
Der 29-jährige Özil hatte sich nach dem WM-Debakel in Russland mit einem heftigen verbalen Rundumschlag aus der DFB-Auswahl zurückgezogen. Unter anderem hatte er DFB-Präsident Reinhard Grindel persönlich angegriffen. Özil fühlte sich im Zuge der Affäre um Fotos mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan als Sündenbock für das sportliche WM-Desaster abgestempelt. In einer mehrteiligen Botschaft in den sozialen Netzwerken erklärte der 92-malige Nationalspieler, er werde nicht mehr für Deutschland spielen, "solange ich dieses Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit verspüre".
Damit hatte Özil zumindest theoretisch die Möglichkeit eines Comebacks im Nationaltrikot offen gelassen. Löw hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass ihn Özil nicht vorab über seinen Rückzug aus der Nationalmannschaft unterrichtet habe. "Mesut hat sich für einen anderen Weg entschieden", erklärte Löw. Mehrere Versuche seinerseits, "ihn ans Telefon zu bekommen", seien danach gescheitert, sagte Löw irritiert und auch verärgert.
Viele von Özils Mitspielern sehen den Abschied des Regisseurs als sportlichen Verlust. Mancher würde daher eine Rückkehr begrüßen, zuletzt hatte sich etwa Stürmer Timo Werner entsprechend geäußert. Die Nationalmannschaft bestreitet am Donnerstag in München gegen Weltmeister Frankreich ohne Özil ihr erstes Länderspiel nach der WM.
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid