Fußball

Abschied vom OhrschrauberLuca Toni geht mit Panenka-Elfer

09.05.2016, 17:49 Uhr
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Ciao, Luca Toni. (Foto: dpa)

Hunderte Tore und Dutzende Vereine stehen im Lebenslauf von Italiens Fußballikone Luca Toni. Nun schießt er das letzte Tor seiner Karriere. Mit dem berühmten Ohrschrauber verabschiedet sich der Ex-Bayern-Profi vom Stadionrasen.

Erst ein frech in die Mitte gelupfter Elfmeter, dann ein letztes Mal der so typische Ohrschrauber - und zum Abschluss eine Ehrenrunde mit Tränen in den Augen: Luca Toni hätte sich wohl keinen schöneren und passenderen Abschied von der großen Fußball-Bühne wünschen können. Mit einem emotionalen Höhepunkt verabschiedete sich der ehemalige Profi des FC Bayern am Sonntag mit 38 Jahren in den verdienten Ruhestand, als Weltmeister, als deutscher Meister und Pokalsieger, als einer der besten und gefürchtetsten Stürmer der vergangenen 20 Jahre im internationalen Klubfußball.

Luca Tonis Stationen

1994 - 1996 FC Modena

1996 - 1997 FC Empoli

1997 - 1998 US Fiorenzuola 1922

1998 - 1999 AS Lodigiani

1999 - 2000 FBC Treviso

2000 - 2001 Vicenza Calcio

2001 - 2003 Brescia Calcio

2003 - 2005 US Palermo

2005 - 2007 AS Florenz

2007 - 2010 FC Bayern München

2010 - 2011 CFC Genua

2011 - 2012 Juventus Turin

2012           Al-Nasr Sports Club

2012 - 2013 AS Florenz

2013 - 2016 Hellas Verona



2004 - 2009 Italienische Nationalmannschaft

"Ich kann nur allen Danke sagen, die diesen Abend zu einem magischen gemacht haben. Ich werde mich für immer daran erinnern", sagte Toni, nachdem er mit Hellas Verona gegen Juventus Turin das letzte Spiel seiner schillernden Karriere absolviert hatte. Beim 2:1 (1:0) blitzte die Genialität des Weltmeisters von 2006 noch einmal auf. Kurz vor der Pause schnappte er sich den Ball und hob ihn in bester Panenka-Manier vom Elfmeterpunkt ins Tor. Es war Tonis 274. Treffer für eine Vereinsmannschaft und zugleich sein letzter. Für Verona traf er in 100 Spielen 51-mal, für den deutschen Rekordmeister FC Bayern München, für den er von 2007 bis 2010 spielte, waren es 58 Tore in 89 Partien.

Die Fans riefen Tonis Namen und jubelten ihm zu, die letzten Schritte zum Abschied im Stadion Marcantonio Bentegodi übertrug Hellas live im Internet. "Es war unmöglich, nicht berührt zu sein. In einer Woche habe ich noch einmal 22 Jahre Fußball durchlebt und dabei gewusst, dass das letzte Spiel ein Besonderes wird", sagte er. Zwar steht für Verona in der Saison am kommenden Wochenende noch eine Partie an, es geht gegen US Palermo, doch Luca Toni wird nur noch Zuschauer sein.

Von Fans geliebt, vom Gegner gehasst

Zwar ist der frühere Weltklasse-Stürmer in seiner letzten Saison mit Hellas abgestiegen, dennoch dankte er dem Klub für "zwei fantastische Jahre". Und auch in Zukunft will Toni den Verein beim Wiederaufstieg unterstützen."Nicht als Trainer, weil man dabei sehr schnell altert. Aber ich werde ganz sicher voller Begeisterung etwas Neues mit der Mannschaft machen." Seine Spielweise wurde teils belächelt, sie sei nicht mehr zeitgemäß, hieß es zuletzt immer wieder.

Tatsächlich war Toni nie der aktive, mitspielende Mittelstürmer, wie es Robert Lewandowski oder Karim Benzema sind. Oft wirkte der 38-Jährige behäbig oder teilnahmslos, doch im Strafraum explodierte er und war kaum zu verteidigen. Der Ohrschrauber, sein typischer Torjubel, bei dem er wild mit dem Kopf nickte und dabei über das gesamte Gesicht strahlte, wurde rasch zu seinem Markenzeichen. Toni polarisierte, Fans gegnerischer Mannschaften verabscheuten ihn oft, die eigenen liebten ihn. Auch in München gehörte der 1,93 Meter große Stürmer zu den Publikumslieblingen und gewann mit dem FC Bayern 2008 und 2010 jeweils zum Double.

Quelle: ntv.de, Von Andreas Asen, sid

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