Hitzige Relegation in Cottbus Sandro Wagner steht kurz vor Aufstieg und Abschied
07.06.2023, 22:51 Uhr
Jubel nach dem wichtigen Sieg im Hinspiel: Sandro Wagner.
(Foto: dpa)
Nach dieser Saison ist Schluss für Sandro Wagner: Der ehemalige Bundesligastürmer lässt sein erfolgreiches Engagement bei der SpVgg Unterhaching auslaufen. Zum Abschied will er seinem Klub aber noch die Rückkehr in den Profifußball schenken. Und das sieht gut aus.
Trainer Sandro Wagner steht mit der SpVgg Unterhaching dicht vor dem Aufstieg in die 3. Fußball-Liga. Der Meister der Regionalliga Bayern setzte sich im hitzigen ersten Playoff-Spiel bei Nordost-Titelträger Energie Cottbus 2:1 (2:1) durch und verschaffte sich eine optimale Ausgangsposition für das Rückspiel am Sonntag (13 Uhr). Niclas Anspach (6.) und Simon Skarlatidis (30.) erzielten vor 17.580 Zuschauern die Tore für die Münchner Vorstädter. Jonas Hildebrandt (13.) verwandelt einen Handelfmeter zum zwischenzeitlichen Ausgleich.
Für Wagner könnte die erste Trainerstation seiner Karriere mit dem Aufstieg ein perfektes Ende finden. Der frühere Nationalspieler verlässt die Spielvereinigung nach Saisonende. Über seine Zukunft verriet der ehemalige Profi des FC Bayern München bislang nichts.
Im stimmungsvollen Stadion der Freundschaft durfte sich Wagner schon nach wenigen Minuten freuen, als Anspach eine Schludrigkeit in der Energie-Abwehr aus kurzer Distanz zur Gäste-Führung nutzte. Die von Claus-Dieter Wollitz trainierten Cottbuser antworteten wütend. Eric Hottmann vergab den schnellen Ausgleich (7.). Der kam nach einem Handspiel von David Pisot - Hildebrandt schoss den Strafstoß sicher ein.
Cottbus spielt mit Wucht, Unterhaching mit Routine
Das Spiel fand in den vorhergesagten Bahnen statt. Cottbus spielte mit Wucht, Unterhaching mit Routine. Die Bayern hatten die besseren Mittel. Patrick Hobsch (25.) köpfte an die Latte. Skarlatidis zielte dann von der Strafraumgrenze ganz genau. Wagner konnte sein Team mit einer Halbzeitführung durch den engen Spielertunnel führen.
Nach der Pause vergab Hobsch (58.) mit einem Kopfball freistehend die mögliche Vorentscheidung. Energie drängte dann aber auf den Ausgleich, ohne sich in aufgeheizter Stimmung klare Chancen herausspielen zu können. Zu viel Hachinger Zeitspiel monierte Energie. Auch Wollitz meckerte darüber und kassierte von Schiedsrichter Timo Gerach Gelb. Seinen Spielern fehlten die Kräfte für eine zwingende Schlussoffensive.
Trainer schimpfen über Aufstiegsregelung
Vor der Partie hatten sowohl Wagner als auch Wollitz ihre Verärgerung über die Aufstiegsregelung der Regionalligen kundgetan - als Meister waren sie nicht automatisch gesetzt, da die fünf Regionalligen nur vier Aufstiegsplätze erhalten.
Nach einem rotierenden System wird deshalb jährlich eine Relegation zwischen den Spielklassen Nord, Nordost und Bayern ausgetragen - dieses Mal eben zwischen Unterhaching (Bayern) und Cottbus (Nordost). Der VfB Lübeck (Nord) hatte das "Glück", in diesem Jahr direkt nach oben zu dürfen. Das Gleiche gilt für Preußen Münster (West) und den SSV Ulm (Südwest), deren Ligen aufgrund von "Ballungsräumen" über fixe Aufstiegsplätze verfügen.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid