Füllkrug und Harnik treffen TSG Hoffenheim rutscht in Hannover aus
10.12.2017, 17:24 Uhr
Hannovers erster Streich: Niclas Füllkrug.
(Foto: imago/Nordphoto)
Dieses Fußballspiel in Hannover ist bis zur Pause eine zähe, und auf dem Schnee im Stadion auch eine rutschige Angelegenheit. Doch nach der Pause drehen die Gastgeber auf. Und die Hoffenheimer müssen nach dem 4:0 gegen Leipzig einen Rückschlag verdauen.
Hannover 96 sorgt weiter für Furore. Der Aufsteiger gewann am 15. Spieltag gegen die TSG Hoffenheim mit 2:0 (0:0) und vermasselte den Gästen den Sprung auf einen Champions-League-Platz. Die heimstarken Hannoveraner feierten dank der Treffer von Niclas Füllkrug in der 59. und Martin Harnik in der 85. Minute und liegen in der Fußball-Bundesliga nur noch einen Punkt hinter den Hoffenheimern auf Rang sechs.
Deren Trainer Julian Nagelsmann brachte elf neue Spieler im Vergleich zum 1:1 am Donnerstag gegen Ludogorez Rasgrad zum Abschied aus der Europaliga. Geprägt war die Partie in Hannover aber weniger durch die von den international geschonten Stammspielern, sondern durch das Wetter. Das dichte Schneetreiben erschwerte beiden Teams das Fußballspielen.
Nach einer halben Stunde mussten Helfer erstmals auf den Platz, um die Linien freizuschieben. Nach flottem Beginn nahm die Qualität der Partie schnell ab. Vor allem flache Pässe kamen nur selten an. Mit viel Einsatz versuchten beide Teams ins Spiel zu kommen. Doch das war offensichtlich nur in Ausnahmefällen möglich. Die Defensivreihen beider Mannschaften standen meistens sicher. Die Offensivbemühungen endeten meist frühzeitig, die Torhüter hatten wenig zu tun. Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Für die meiste Aufregung sorgte bei 1899 ein Abseitstor von Nadiem Amiri (27.).
Stimmungsboykott der Ultras
Die Hoffenheimer, die vor einer Woche noch mit 4:0 gegen RB Leipzig gewannen, hatten deutlich mehr Ballbesitz. Doch die Dominanz der Gäste zwischen den Strafräumen sorgte trotzdem nicht für Möglichkeiten. Die Angreifer Serge Gnabry und Mark Uth erhielten zu wenige Anspiele und konnten sich nicht durchsetzen. Hannover setzte eher auf kontrollierte Defensive mit flottem Umschaltspiel. Besonders der schnelle Ihlas Bebou wurde von den Mitspielern gesucht. Doch die Konter endeten meist, bevor es zu einem Abschlussversuch kam.
Nach der Pause, während der Schnee geschippt wurde, sah es zunächst ähnlich aus - ehe Füllkrug traf. Der lange Innenverteidiger Salif Sané legte den Ball per Kopf ab, und der 96-Mittelstürmer drückte den Ball aus kurzer Distanz am chancenlosen TSG-Keeper Oliver Baumann vorbei ins Tor. Hoffenheim wirkte geschockt und fand nicht wieder richtig ins Spiel. Hannover war dynamischer und agierte mutiger.
Stimmung kam in Hannover kaum auf. Weniger wegen des Wetters und des Spiels, sondern weil der harte Kern der 96-Anhänger erneut auf Anfeuerungen verzichtete. Zudem protestierten sie wieder mit Plakaten gegen Klubchef Martin Kind und dessen Plan, die Anteilsmehrheit bei 96 zu übernehmen. "Der Stimmungsboykott der Ultras, den es in Hannover gibt, ist total blöd für uns. Er vergrößert die Distanz zwischen Mannschaft und Fans", hatte Harnik der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" gesagt. Er sorgte kurz nach seiner Einwechslung per Kopf für die Entscheidung.
Quelle: ntv.de, sgi/dpa