Fußball

Tragödie in Leipzig Todesfälle überschatten wichtigen RB-Sieg

RB Leipzig feiert unter gedrückter Stimmung einen wichtigen Sieg.

RB Leipzig feiert unter gedrückter Stimmung einen wichtigen Sieg.

(Foto: IMAGO/Beautiful Sports)

RB Leipzig feiert am 22. Spieltag der Fußball-Bundesliga in einer sportlich schwierigen Situation einen wichtigen Sieg. Doch der Erfolg über Borussia Mönchengladbach wird von Todesfällen überschattet: Ein Anhänger der Leipziger stirbt während des Spiels, ein Gästefan war am Freitag ums Leben gekommen.

RB Leipzig ist wieder auf Tuchfühlung zu den Champions-League-Plätzen. Mit einem 2:0 (1:0) zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach verkürzte der deutsche Pokalsieger den Abstand auf Rang vier der Fußball-Bundesliga auf einen Punkt. Zuvor hatte Konkurrent Dortmund in Wolfsburg nur 1:1 gespielt. Vor 44.822 Zuschauern brachte Xavi Simons (14. Minute) die Leipziger am Samstagabend in Führung, ehe Lois Openda (57.) erhöhte. Für die Gladbacher bleibt es dabei: Auch im achten Spiel in Leipzig holten sie keinen Sieg.

Die mit einem schwarzen Sondertrikot mit Flammen-Design und dem Schriftzug "Leipzig on fire" im Nacken auflaufenden Leipziger begannen stark: Nach 72 Sekunden hatte Yussuf Poulsen nach Steilpass von Dani Olmo die Führung auf dem Fuß, lupfte den Ball aus sechs Metern jedoch übers Tor. Marco Rose, der mit dem Sieg gegen den Ex-Klub die 100-Punkte-Marke als RB-Trainer knackte, setzte diesmal im Sturm auf Poulsen statt Benjamin Sesko. Zudem brachte er im defensiven Mittelfeld Amadou Haidara. Danach wurde es ungewöhnlich leise im Stadion.

Die rund 3500 angereisten Gästefans hielten sich mit ihrem Support zurück, "da ein Mitglied der Fanszene bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist", gab die Borussia während der Partie auf der Plattform X (ehemals Twitter) bekannt. Die Leipziger waren dann kurz nach dem Anpfiff größtenteils ruhig, weil im Stadion eine Person reanimiert werden musste, wie RB ebenfalls auf X mitteilte. In der Halbzeitpause verkündete der Stadionsprecher dann die traurige Nachricht, dass "der Fan leider verstorben ist". So gab es während des Spiels nur phasenweise Szenenapplaus.

"Natürlich wirklich tragisch"

"Du spürst auf jeden Fall eine ganz komische Stimmung, ganz am Anfang. Wir hatten das von den Gladbachern auch vor dem Spiel gehört, waren natürlich auch da tief betroffen", schilderte RB-Sportdirektor Rouven Schröder seine Eindrücke. "Wir haben relativ schnell festgestellt, dass es bei uns im Block dann auch sehr, sehr still war." Dann habe man die Info bekommen, dass auch im RB-Block etwas passiert sei: "Es war eine ganz, ganz komische Stimmung - und ist natürlich auch wirklich tragisch."

Die Spieler versuchten sich aufs Sportliche zu konzentrieren. In der 13. Minute testete Dani Olmo mit einem Schuss aus 13 Metern Gästetorhüter Moritz Nicolas, der glänzend parierte. Kurz darauf war der Torwart machtlos. Xavi Simons nahm den Ball gekonnt mit dem Oberschenkel an und traf in der 14. Minute aus 14 Metern mit seinem sechsten Saisontor zur Führung. Danach verhinderte erneut Nicolas das 2:0 für die Leipziger, als er einen Simons-Schuss (19.) aus zehn Metern hielt.

Nach nur 23 Minuten war Rose schon zum Wechseln gezwungen, da sich Lukas Klostermann im rechten Oberschenkel wohl eine Muskelverletzung zugezogen hat. Für ihn kam Mohamed Simakan. Auf der Gegenseite musste Gladbachs Trainer Gerardo Seoane schon vor dem Anpfiff auf Alassane Plea (Knochenprellung) und Florian Neuhaus (muskuläre Probleme) verzichten. Insgesamt zeigte sich die Borussen-Abwehr stabil, außer dem Gegentor ließ sie zunächst wenig zu. Und wenn doch, rettete Nicolas, wie gegen Openda (40.), der allerdings im Abseits stand.

VAR sorgt für Entscheidung

Nach dem Wechsel setzten die Gladbacher mit einem Kopfball von Jordan (52.) ein Achtungszeichen - der Ball ging jedoch knapp vorbei. Ansonsten hatte RB-Torhüter Peter Gulacsi wenig zu tun. Gladbach kombinierte zwar gut, doch beim letzten Pass oder beim Abschluss fehlte die Genauigkeit.

Auf der Gegenseite wurde dann Nicolas von Openda (57.) überlupft, nachdem dieser nach einem starken Schlager-Pass frei durchgestartet war. Zwar hob der Linienrichter die Fahne, doch der Videoassistent griff korrigierend ein - das Tor, Opendas 16. in dieser Saison, zählte.

Nach gut einer Stunde brachte Rose Sesko für Poulsen und Nicolas Seiwald für Haidara. Auch Gladbach versuchte mit Marvin Friedrich frische Impulse zu setzen. Sesko (73.) hatte dann das 3:0 auf dem Fuß, doch der starke Nicolas war mit einer reflexartigen Fußabwehr zur Stelle.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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