Zwölf Trainer tauschen die Klubs vergangene Spielzeit in der Fußball-Bundesliga aus. Eine bedenkliche Entwicklung, kritisiert Eintracht Frankfurts Niko Kovac. Die Vereine hätten eine falsche Erwartungshaltung. "Wir sind das schwächste Glied in der Kette."

Niko Kovac hat die hohe Fluktuation auf den Trainerbänken der Fußball-Bundesliga kritisiert und seinen Job als wahren "Überlebenskampf" bezeichnet. "Es ist eine Entwicklung, die bedenklich ist und vielleicht auch in die falsche Richtung geht", sagte der Coach von Eintracht Frankfurt dem Magazin "Socrates". "Die Erwartungshaltung vieler Klubs ist nicht entsprechend der getätigten Investitionen."

Zwölf Trainer hatten die Erstligisten in der zurückliegenden Spielzeit entlassen. Entscheidend ist für Kovac dabei die Anfangszeit bei einem neuen Arbeitgeber, "in den ersten zwei, drei Monaten" müsse der Trainer performen. "Sonst kann es schon wieder für dich vorbei sein. Das Trainerdasein bedeutet auch Überlebenskampf", sagte der 45-Jährige.

Und in genau diesem kämpfen nach Ansicht von Kovac immer mehr geeignete Kandidaten um die begehrten Jobs. "Es kommen viele gute Trainer auf den Markt, sodass auch schneller ausgetauscht werden kann", sagte Kovac, für den eine Anstellung als Trainer "eine sehr kurze Halbwertszeit hat - fast wie bei einem Joghurt." Dauerhaft bei einem Verein Trainer zu sein, ist laut Kovac kaum noch möglich. "Wir sind das schwächste Glied in der Kette", sagte der ehemalige kroatische Nationalspieler, der für die Entlassungen auch die heutige Zeit verantwortlich macht. "Menschen scheinen leicht ersetzbar zu sein. Irgendwie spiegelt das auch die heutige Gesellschaft wider."