"Wahnsinn" fordert elf Verletzte Ultras überfallen Zug und liefern sich Schlacht
02.02.2025, 14:52 Uhr
Ultras von Udinese Calcio haben nach dem Sieg ihres Teams einen Zug mit gegnerischen Fans überfallen.
(Foto: IMAGO/LaPresse)
Ihr Team siegt - und einige Ultras rasten im Anschluss völlig aus. Anhänger von Udinese Calcio überfallen einen Zug mit Venedig-Fans und haben dabei Unterstützung aus Salzburg. Die wüste Schlägerei dauert eine Stunde.
Bei einem Überfall von Fußball-Ultras auf einen fahrenden Zug nach einem Erstliga-Spiel in Italien sind mindestens elf Menschen verletzt worden, einige davon schwer. Nach einem 3:2-Heimsieg von Udinese Calcio gegen den FC Venedig zwangen etwa 50 vermummte Anhänger des Vereins aus Udine einen Zug, mit dem Venedig-Fans nach Hause fahren wollten, zu einer Notbremsung. Dann kam es nach Angaben der Polizei zu einer wüsten Schlägerei mit acht Festnahmen.
Auf der Seite der Schläger aus Udine waren im Vorort-Bahnhof Basiliano demzufolge auch Ultras aus Salzburg beteiligt. Die beiden Fanszenen pflegen seit Jahren eine Partnerschaft. Nach italienischen Presseberichten sollte die Aktion Rache für Krawalle nach dem Hinspiel am 30. Oktober sein, wo Venedig-Hooligans in der Nähe des Bahnhofs Fans aus Udine angegriffen hatten. Die Zeitung "La Repubblica" sprach von "neuem Ultra-Wahnsinn". In der Serie A kommt es immer wieder zu Krawallen.
Nach Angaben der Polizei versuchten die Ultras aus Udine am Samstagabend zunächst, den Zug mit mehr als 400 Venedig-Anhängern zu stoppen, indem sie in dem Bahnhof Rauchbomben warfen und Feuer legten. Als das keinen Erfolg hatte, stürzte ein Kommando auf die Gleise und zwang den Lokführer zu einer Vollbremsung. Anschließend lieferten sich die verfeindeten Gruppen eine fast einstündige Schlacht, unter anderem mit Schlagstöcken. Auch Steine flogen.
Panik unter Passagieren
In dem Zug saßen auch andere Fahrgäste, von denen viele in Panik gerieten. Fünf der festgenommenen mutmaßlichen Schläger haben nach Angaben der Polizei einen österreichischen Pass. Unter den Verletzten sind auch zwei Polizisten. Der Zug konnte nach etwa eineinhalb Stunden weiterfahren.
Bereits während des Spiels war es zu Ausschreitungen gekommen, unter anderem war Pyrotechnik auf das Spielfeld geworfen worden. Erst Ende Januar hatte die italienische Polizei fünf Personen festgenommen, die an den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Fans von Lazio Rom und Real Sociedad im Rahmen des Europa-League-Spiels beteiligt waren. Dabei wurden neun Spanier mit Stichwunden verletzt, als etwa 80 Lazio-Ultras gut 70 Fans des Gegners aus dem spanischen San Sebastián in einem Lokal in der Innenstadt angegriffen hatten.
Quelle: ntv.de, ara/dpa