Zu Ehren des toten Kaisers Vogts regt an, DFB-Pokal nach Beckenbauer zu benennen
09.01.2024, 12:04 UhrDer ehemalige Bundestrainer Berti Vogts wünscht sich vom Deutschen Fußball-Bund eine besondere Ehrung für den verstorbenen Franz Beckenbauer. Der 77-Jährige kann sich etwa vorstellen, dass der DFB-Pokal nach dem Kaiser benannt wird. Ein 90er-Weltmeister findet Gefallen an der Idee.
Die Nachricht vom Tod Franz Beckenbauers tut Berti Vogts "sehr weh", wie er der "Rheinischen Post" sagte: "Er war ein Freund, der deutsche Fußball verliert seine Galionsfigur", erklärte der 77-Jährige. Zusammen standen sie in 71 Länderspielen auf dem Platz, Höhepunkt war der Gewinn des WM-Titels 1974. "Wir hatten eine besondere Beziehung, es war eine wunderbare Zeit mit Franz", sagte Vogts. Beckenbauer habe den Fußball geprägt, "er hat die Position des Liberos erfunden. Er war ein Spielmacher hinter der Abwehr, das gab es vor ihm nicht, es war immer wieder beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit er gespielt hat."
Der frühere Abwehrspieler kann sich zu Ehren Beckenbauers vorstellen, den DFB-Pokal umzubenennen: "Es ist wichtig, dass sein Name nicht in Vergessenheit gerät bei den folgenden Fußballer-Generationen. Vielleicht sollte man beim DFB darüber nachdenken, zum Beispiel den DFB-Pokal nach Franz Beckenbauer zu benennen." Olaf Thon, der 1990 unter der Regie Beckenbauer Weltmeister geworden war, findet Gefallen an dem Vorschlag. "Das ist schon mal eine nicht so schlechte Idee", sagte er dem Bayerischen Rundfunks.
Beim WM-Triumph in Rom war Vogts einer der Trainerassistenten und übernahm anschließend als Bundestrainer. "Er ist einer der besten Fußballer aller Zeiten, auf einer Stufe mit Pelé, Eusebio, Maradona - und Franz ist der Kapitän dieser Mannschaft. Sein Tod ist nicht nur für den deutschen Fußball, sondern für den Fußball in Europa und auf der ganzen Welt ein Verlust."
Thon würdigte den im Alter von 78 Jahren gestorbenen Beckenbauer derweil als herzlichen Menschen. "Wenn er ins Zimmer kam, dann war immer mehr Licht als vorher", sagte der 57 Jahre alte Gelsenkirchener, der von 1988 bis 1994 für den FC Bayern spielte. "Die Herzlichkeit, mit der er jedem Angestellten gegenübergetreten ist, das war das Besondere." In seiner Zeit beim FC Bayern habe er mit seinem Trainer Beckenbauer zur Begrüßung "morgens immer zusammen Schnupftabak genommen", berichtete Thon zudem: "Also mit dem Franz konnte man auch schön am Abend einen schönen Rotwein trinken." Er sei für ihn der "Allergrößte" gewesen.
Quelle: ntv.de, tno/dpa