Rolfes-Kritik "war kein Witz" Weiser spricht über "fassungsloses" Bayer-Aus
24.10.2024, 18:43 Uhr
Weiser fühlt sich in Bremen wieder wohl beim Fußball.
(Foto: IMAGO/Nordphoto)
Das Duell mit Bayer Leverkusen wird für Mitchell Weiser ein Treffen mit der Vergangenheit - an die der Leistungsträger von Werder Bremen nicht nur gute Erinnerungen hat. Der Abschied folgte auf eine Knallhart-Ansage von Simon Rolfes.
Mitchell Weiser trifft mit Werder Bremen am Samstag (18.30/Sky und im ntv.de-Liveticker) auf seinen Ex-Klub Bayer Leverkusen. 2021 war er am Deadline Day auf Leihbasis zum damaligen Zweitligisten gewechselt. Nun erklärt er bei "11 Freunde" den Transfer: Er habe schon 2020 von Simon Rolfes, inzwischen Geschäftsführer Sport in Leverkusen, die Ansage bekommen, sich einen neuen Arbeitgeber suchen zu sollen.
"Er rief mich im Sommer 2020 zu sich ins Büro und sagte: 'Wir kaufen noch einen rechten Verteidiger, such dir einen neuen Verein'", so Weiser. "Ich fragte, warum, was das Problem mit mir sei. Dann sprach er über eine konkrete Szene, einen kurzen Moment im DFB-Pokalhalbfinale gegen Saarbrücken: eine Annahme. Er sagte: 'Da ist dir der Ball unterm Fuß durchgerutscht.' Er meinte das ernst, das war kein Witz", so Weiser.
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Er sei danach "fassungslos" gewesen, aber: "Ich wollte um meinen Platz kämpfen, ich habe mich wohlgefühlt, war in der Heimat, habe diese Mannschaft geliebt." Er steckte aber auch in der Bredouille: "Wir hatten großartige Flügelspieler, Bailey, Diaby, Bellarabi. Und ich bekam die Ansage, ihnen den Ball zu geben, hinten zu bleiben und sie machen zu lassen. Das passte überhaupt nicht zu meinen Stärken. So ging Stück für Stück mein Selbstverständnis verloren. Wenn man ein halbes Jahr keine Aktionen nach vorne hat, rostet man ein. Meine Dribblings, meine Intuition, überall war der Wurm drin", erinnerte sich Weiser.
Er erklärt weiter: "Trotz zahlreicher Ausfälle wurden lieber Spieler auf meiner Position eingesetzt, die dort sonst nie spielten. Teilweise wurde die Mannschaft sogar komplett umgestellt." Ihm wurde dann klar, dass er "unbedingt weg" musste. Werder war der einzige Verein, der in die Vollen ging. Trotz einiger Zweifel sagte der ehemalige deutsche U21-Nationalspieler zu. Das hat sich im Nachhinein ausgezahlt.
Werder gelang der sofortige Wiederaufstieg und Weiser kämpfte sich unter Trainer Ole Werner zurück zu alter Form. Inzwischen ist er Führungskraft und Impulsgeber in Bremen - und bald wohl auch Nationalspieler für Algerien.
Quelle: ntv.de, ara/sport.de