Pokalsieg gegen Ex-Coach Werder Bremen rettet sich auf den letzten Drücker
03.12.2024, 22:45 Uhr
Ein Abnutzungskampf.
(Foto: IMAGO/Nordphoto)
Werder Bremen macht bei der Rückkehr von Ex-Trainer Florian Kohfeldt mit viel Mühe und dank eines späten Last-Minute-Treffers von Anthony Jung den Viertelfinaleinzug im DFB-Pokal perfekt. Der Bundesligist setzt sich gegen den klassentieferen SV Darmstadt 98 durch.
Keine Geschenke für den Ex: Werder Bremen hat sich bei der Rückkehr des ehemaligen Trainers Florian Kohfeldt ins Weserstadion keine Blöße gegeben und zum ersten Mal seit 2021 das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht. In einer lange zähen Partie besiegte der Titelträger von 2009 den Zweitligisten Darmstadt 98 spät mit 1:0 (0:0). Anthony Jung (90.+4) nutzte für Werder in der Nachspielzeit per Kopf eine der wenigen Chancen. Marvin Ducksch hatte per Freistoß vorbereitet. Den Bremern fehlen in einem offen erscheinenden Pokalwettbewerb somit nur noch zwei Schritte zum ersten Einzug ins Finale von Berlin seit 15 Jahren.
Tore: 1:0 Jung (90.+4)
Bremen: Zetterer - Stark, Friedl, Veljković (14. Jung) - Weiser, Stage (70. Bittencourt), Lynen, Köhn (90. Deman) - Grüll (70. Njinmah), Schmid - Ducksch. - Trainer: Werner
Darmstadt: Schuhen - Riedel, Vukotic, Maglica (82. Bueno) - López, Andreas Müller (82. Papela), Klefisch, Nürnberger - Marseiler (63. Lakenmacher), Corredor - Lidberg. - Trainer: Kohfeldt
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Gelbe Karten: Stark (2), Zetterer, Weiser, Ducksch - Maglica (2), Bueno
Zuschauer: 40.000
142 Pflichtspiele lang hatte Kohfeldt Werder zwischen 2017 und 2021 betreut - seine zu Beginn vielversprechende Ära mündete im zweiten Abstieg der Vereinsgeschichte. Freundlich empfangen wurden im Weserstadion dann auch in erster Linie die Spieler des Gastgebers. Mit einer ansehnlichen Choreografie schickten die Fans ihr Team auf die Jagd nach dem insgesamt siebten Pokalsieg.
Der einstige Cup-Spezialist Werder, der in den vergangenen drei Saisons jeweils frühe, peinliche Pleiten hatte hinnehmen müssen, fand aber nur behäbig in die Partie. Bis auf den strammen Schuss von Jens Stage (39.) knapp über das Tor ließen die kompakt stehenden Gäste in der ersten Hälfte nichts zu.
"Besser spät als nie"
Bei kuscheligen vier Grad und norddeutschem Nieselregen agierten die Darmstädter, unter Kohfeldt mit guten 19 Punkten aus zehn Ligaspielen, durchaus auf Augenhöhe. Richtig gefährlich wurden aber auch sie im ersten Durchgang nicht - auch weil Michael Zetterer per Foul den aussichtsreichsten Angriff unterband. Der weit aus dem Sechzehner geeilte Werder-Torhüter hatte Glück, dass zwei seiner Teamkollegen bei seiner ungestümen Aktion in der Nähe waren und er zu Recht nur Gelb sah (35.).
Aus der Pause kamen der Bundesligist dann etwas spritziger. Marvin Ducksch, Mitchell Weiser und Stage prüften Darmstadt-Keeper Marcel Schuhen in schneller Folge (46.). Doch es blieb weiter eine zähe Angelegenheit, obwohl Werder nun deutlich mehr Spielanteile aufwies - Ducksch wurde bei seinem Abschluss aus guter Position geblockt (72.). Als sich die Zuschauer bereits auf eine Verlängerung einstellten, köpfte Jung doch noch ein.
"Besser spät als nie", sagte der 33 Jahre alte Torschütze bei Sky. Die Fans besangen schon die mögliche Reise zum Finale nach Berlin. "Wir träumen groß. Es ist ein K.-o.-System, es ist alles möglich. Das hat man ja heute wieder gesehen. Warum nicht", sagte Jung dazu. "Am Ende haben wir uns verdient belohnt", befand Ducksch.
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa