Olympische K.-o.-Runde kann kommen Handballer ballern sich zum Gruppensieg
16.08.2016, 04:30 Uhr
Geschafft: Deutschlands Handballer stehen als Gruppensieger im olympischen Viertelfinale.
(Foto: REUTERS)
Gegen den letzten Vorrundengegner Ägypten halten sich die deutschen Handballer schadlos in Rio. Torhüter Andreas Wolff präsentiert sich bei den Olympischen Spielen in EM-Form. Der Lohn: der Einzug ins Viertelfinale als Gruppensieger.
Angeführt von ihrem überragenden Keeper Andreas Wolff sind Deutschlands Handballer als Gruppensieger ins olympische Viertelfinale gestürmt. Das Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson bezwang Afrikameister Ägypten mit 31:25 (15:12) und trifft nun in der Runde der letzten Acht am Mittwoch auf Katar.
Kapitän Uwe Gensheimer war in Rio de Janeiro mit sieben Toren bester Werfer des Europameisters, der zwei Tage nach dem 28:25-Erfolg gegen Slowenien erneut eine kämpferisch starke Leistung bot. EM-Held Wolff brillierte dabei mit zahlreichen Paraden - zur Pause hatte er die sensationelle Quote von 50 Prozent abgewehrter Würfe vorzuweisen. Der Lohn für den couragierten Auftritt: Jetzt geht es gegen den Vierten und vermeintlich leichtesten Kontrahenten aus Gruppe A. Obwohl der Viertelfinaleinzug bereits festgestanden hatte, waren die Deutschen in der Future Arena von Beginn an hellwach. "Der Kuchen steht auf dem Tisch, jetzt geht es um die Sahne", hatte Delegationsleiter Bob Hanning vor der Partie gesagt - und Gensheimer und Co. schnappten zu.
Tobias Reichmann treffsicher
Zwar behagte die offensive Abwehr der Ägypter den Europameistern nicht, so dass sie um jedes Tor ringen mussten. Dennoch lag das erstmals blaugekleidete DHB-Team stets in Führung. Über 7:4 (13. Minute) und 10:7 (18.) hieß es 15:10 (28.), als Tobias Reichmann mit zwei Kontertoren für die erste Fünf-Tore-Führung sorgte. Mit einer artistischen Parade rettete Wolff dann den 15:12-Pausenstand - seine elfte Abwehr beim 22. Wurf der Ägypter. Symbolisch für den Siegeswillen der DHB-Auswahl: Kreisläufer Patrick Wiencek spielte trotz Magen-Darm-Problemen. Und das richtig stark: Schon im ersten Durchgang netzte er vor 5500 Zuschauern dreimal ein.
Und die Europameister demonstrierten schon vor Wiederbeginn, dass sie sich die "Sahne" nicht mehr nehmen lassen wollten. Nach nur sieben Minuten kam das Team aus der Kabine. Trainer Sigurdsson schärfte seinen Innenblockern Finn Lemke, Wiencek und Hendrik Pekeler noch ein paar Sachen ein. Und dies fruchtete, stand die Abwehr doch sicher. Im Angriff zeigte sich die deutsche Offensive treffsicher und zog dank eines Doppelschlags von Kai Häfner auf 21:15 (37.) davon - die Vorentscheidung, auch wenn die Ägypter nicht aufsteckten und nochmals auf drei Treffer verkürzten. Doch auch dank der Treffsicherheit von Rechtsaußen Tobias Reichmann war der Sieg der Deutschen in der Schlussphase ungefährdet und verdient.
Quelle: ntv.de, Martin Kloth, dpa