Bundessprecher Meuthen präsentiert sich kämpferisch auf dem Parteitag seiner tief gespaltenen AfD: Er rügt das Auftreten der Bundestagsfraktion in der Corona-Debatte, wendet sich gegen NS-Vergleiche und Bündnisse mit Querdenkern. AfD-Fraktionschef Gauland nennt die Rede "spalterisch". Von Sebastian Huld
Nach langen parteiinternen Querelen räumt der AfD-Politiker Kalbitz im August seinen Posten als Fraktionsvorsitzender in Brandenburg. Nun wählen die Parlamentarier einen Nachfolger, den der Verfassungsschutz als "erwiesenen Rechtsextremisten" bezeichnet.
Der rechtsextreme "Flügel" der AfD sorge dafür, dass sich die Partei zunehmend radikalisiert, stellt der Verfassungsschutz-Chef besorgt fest. Obwohl die Gruppierung sich angeblich selbst aufgelöst hat, würde der Einfluss der Wortführer steigen.
Der Aufstieg der AfD ist beendet, die Fliehkräfte in der Partei nehmen zu und stürzen sie ins Chaos. Fraktionen zerlegen sich, die Partei setzt keine Themen mehr, alte Erfolgskonzepte greifen nicht. Und alle Probleme sind hausgemacht. Von Benjamin Konietzny
Nach dem Rückzug von Andreas Kalbitz hat die Brandenburger AfD keinen Fraktionschef mehr. Nun ist der "Zukunft Heimat"-Vorsitzende Christoph Berndt zur Kandidatur bereit. Aus anderen Parteien hagelt es allerdings heftige Kritik, denn sein Verein wird vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft.
Im Mai schließt die AfD Andreas Kalbitz aus der Partei aus, der Rechtsaußenpolitiker geht gegen seinen Rauswurf vor. Nun aber scheitert Kalbitz mit einem Eilantrag gegen diese Entscheidung. Das Gericht verweist auf das Hauptverfahren, in dem es um seine frühere Mitgliedschaft in einer rechtsextremen Vereinigung geht.
Nach dem Parteiausschluss des Brandenburger Rechtsextremen Kalbitz wirft die AfD den nächsten umstrittenen Rechtspolitiker raus: Der Bundestagsabgeordnete und frühere Schatzmeister Pasemann muss die Partei verlassen.
Der brandenburgische ehemalige AfD-Fraktionschef Kalbitz lässt seinen Anspruch auf den Posten an der Spitze der Delegierten mindestens ruhen. Er hatte das Amt wegen seines Ausschlusses aus der Partei kommissarisch abgegeben. Wahrscheinlich ohne Absicht hatte er seinen Nachfolger erst jüngst ins Krankenhaus geboxt.
Der AfD-Politiker Kalbitz begrüßt seinen Vize mit einem ungestümen Boxschlag in die Magengrube. Die Folge: Milzriss. Der in seiner Partei umstrittene brandenburgische Fraktionschef spielt die Situation herunter. Dennoch nimmt die Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf.
Ungewöhnlicher Vorfall auf den Fluren des Brandenburger Parlaments: Als Ex-AfD-Mann Kalbitz den kommissarischen Fraktionschef Hohloch trifft, will er ihn mit einem freundschaftlichen Knuffen begrüßen. Nun liegt Hohloch in der Klinik.
Andreas Kalbitz ist seit Anfang August nicht mehr Fraktionsvorsitzender der AfD in Brandenburg. Dennoch erhält er weiter die vollen Bezüge. Neben Diät und Versorgungsbezügen bekommt er auch die Zulage für das Amt, das er gar nicht mehr ausführt: mehr als 6000 Euro.
Der ehemalige Brandenburger AfD-Landeschef Andreas Kalbitz lässt sein Amt als Fraktionschef im Landtag einstweilen ruhen. Zunächst solle eine erste juristische Klärung durch das Landgericht Berlin abgewartet werden, sagt Kalbitz. Die Fraktion nimmt den Vorschlag des Rechtsaußenpolitiker einstimmig an.
Der parteiinterne Streit um den Ausschluss von Rechtsaußen Andreas Kalbitz stürzt die AfD in eine tiefe Krise: Selbst Fraktionschef Alexander Gauland spricht von einem "Auseinanderdividieren", das er nicht mehr aufhalten kann - oder will. Seine künftige Rolle in der Partei lässt er jedenfalls offen.
Der Ausschluss von Andreas Kalbitz zeigt die tiefen Gräben in der AfD. Für Parteichef Meuthen ist der Fall "innerparteilich abgeschlossen". Ganz nach Frieden klingt es allerdings nicht, wenn Meuthen gegen einen anderen Parteikollegen kräftig austeilt.
Der am Rauswurf des Rechtsaußen-Politikers Kalbitz entbrannte Richtungsstreit in der AfD läuft auf sein Finale zu: Niemand kann sich entziehen, jeder muss Farbe bekennen - auch Alexander Gauland: Der Co-Fraktionschef entscheidet sich für braun. Ein Kommentar von Nikolaus Blome
In der AfD brodelt es: Nicht nur die Kritik aus Brandenburg beschäftigt die Parteispitze. Jörg Meuthen teilt auch gegen den thüringischen Landesverband aus - und erhebt Vorwürfe gegen Björn Höcke.