Zwei Jahrzehnte steht Zine el Abidine Ben Ali an der Spitze Tunesiens. Unter seiner Herrschaft gewinnt das Land den Ruf, eine Vorzeigemodell in Nordafrika zu sein. Doch dann ist er der erste Staatschef, den der Arabische Frühling ins Exil vertreibt.
Erst zum zweiten Mal nach dem "Arabischen Frühling" von 2011 können die Tunesier in freier Wahl ihr Staatsoberhaupt bestimmen. Doch die Beteiligung der Bevölkerung ist trotzdem nicht gerade groß.
Tunesien gilt als Musterfall des Arabischen Frühlings - und steckt dennoch in der Krise. Nun wird gewählt und die soziale und wirtschaftliche Schieflage sind das Thema. Ob ein neuer Präsident jedoch wirkliche Veränderungen anstoßen kann, ist ungewiss. Sofian Philip Naceur, Tunis
Ägyptens erster frei gewählter Präsident Mohammed Mursi stirbt im Alter von 67 Jahren. Berichten zufolge bricht er bei einer Gerichtsverhandlung zusammen. Im Krankenhaus können die Ärzte nichts mehr für ihn tun.
Perspektivlosigkeit, korrupte Eliten, Langzeitherrscher: In vielen Staaten Nordafrikas treiben unerträgliche Verhältnisse die Menschen auf die Straße - im Sudan und in Algerien bringt das bereits politischen Umbruch.
Diktatur, Folter und Polizeigewalt haben die tunesische Gesellschaft tief geprägt. Eine Kommission hat die Verbrechen der Vergangenheit nun systematisch aufgearbeitet. Doch nicht alle wollen sich mit den Gräueltaten auseinandersetzen.
Lampedusa erlebt vor sieben Jahren einen ersten Ansturm von Flüchtlingen. Allen voran CSU-Politiker erklären damals: Euer Ding! So wird die Insel zum Symbol für eine Politik, die Probleme erst dann angeht, wenn sie direkt vor der Haustür angekommen sind. Von Thomas Schmoll
Tunesien gilt als Ursprungsland des "Arabischen Frühlings". Die ersten Kommunalwahlen nach der Revolution von 2011 sollen die junge Demokratie stärken. Doch die Tunesier sind bereits politikverdrossen und helfen so vor allem einer Partei.
Die tunesische Ennahda-Partei galt lange als islamistisch. Nun will sie gemäßigt-säkular sein und sucht nach Vorbildern in Europa. Im Interview mit n-tv.de erklärt die Abgeordnete Mehrezia Labidi den Wandel der Partei.
Der Traum von der schier unerschöpflichen Sonnenenergie aus den Wüsten Arabiens lebt. Nachdem mit Desertec eines der größten deutschen Solarprojekte versandete, nehmen es Länder wie Ägypten und Saudi-Arabien selbst in die Hand. Von Kai Stoppel
Hohe Steuern und steigende Preise treiben seit knapp einer Woche die Menschen in Tunesien auf die Straße. Nun sieht sich die Regierung zum Handeln genötigt.
Sieben Jahre nach der Revolution hat Tunesien zwar demokratische Reformen umgesetzt, kämpft aber mit gravierenden wirtschaftlichen Problemen. Erneut protestieren Tausende junge Menschen. Doch diesmal sind die Gründe andere.
Trotz aller Krisen in der Arabischen Welt blicken junge Menschen in der Region optimistisch in die Zukunft. Viele sind inzwischen von den Umbrüchen aber enttäuscht und desillusioniert. Sie finden anderswo Zuversicht und Halt.
In den Wirren des Arabischen Frühlings macht sich Anfang 2011 ein junger Tunesier auf den Weg nach Europa. Anis Amri fällt auf durch Schüchternheit und Höflichkeit, landet jedoch bald im Gefängnis. Dort macht er eine Wandlung durch. Von Udo Gümpel, Rom
Als letzter Premier dient Ahmad Schafik unter dem ägyptischen Präsidenten Mubarak. Im Zuge des Arabischen Frühlings flüchtet er in die Vereinigten Arabischen Emirate. Kurz nach Bekanntgabe seiner Präsidentschaftskandidatur schieben diese ihn ab.
Bisher ist es in Tunesien wiefolgt: Männer dürfen Nicht-Muslima heiraten, Frauen und Nicht-Muslime haben dagegen keine Chance auf die Ehe. Das ändert sich jetzt.