Asylpolitik

Nach dem Flüchtlingsgipfel dringt der Städte- und Gemeindebund auf ein rasches Ende des Streits zwischen Union und SPD. Wichtig sei, dass endlich gehandelt werde. Die Kommunen geraten an die Belastungsgrenze.

Kanzlerin Merkel (CDU) und CSU-Chef Seehofer entschärfen ihren Streit über die Asylpolitik. Sie einigen sich auf ein gemeinsames Positionspapier, in dem Transitzonen als "vordringlichste Maßnahme zur besseren Kontrolle unserer Grenze" bezeichnet werden.

Bei brutalen Anschlägen auf Asylsuchende werden am Wochenende mehrere Syrer verletzt. In Magdeburg und Wismar greifen jeweils größere Gruppen von Unbekannten zum Teil mit Baseballschlägern bewaffnet Asylbewerber an. Andernorts brennen Häuser.

• Ökonom widerlegt Mythen Flüchtlinge überfordern Deutschland nicht

Die Fronten sind verhärtet, die Koalition bleibt in der Flüchtlingspolitik unseins. Auch ein Treffen der Groß-Koalitionäre im Kanzleramt bringt nicht den erhoffen Konsens. Vor allem zwischen Kanzlerin Merkel und CSU-Chef Seehofer gibt es massive Differenzen.

• Pressestimmen "Hätte der Moment für die SPD sein können"
• CSU-Politiker hetzt "Dann wird Merkel nicht Kanzlerin bleiben"

Neben Ungarn stellt sich auch die tschechische Regierung deutlich gegen die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel - mit knallharter Abschottung, düsteren Aufnahmelagern und scharfer Rhetorik gegen Zuwanderer. Von Christian Rothenberg

Seit Wochen irritiert Thomas de Maizière mit unnötig scharfen Äußerungen über Flüchtlinge. Das sollte ein Innenminister nicht tun. Ein Kommentar von Christian Rothenberg

• Bayerns Notunterkünfte überfüllt Österreich schickt Tausende Flüchtlinge
• Abwanderung aus Afghanistan Kabul will Flüchtlinge nicht zurück

Eine "Festung Europa" fordert die österreichische Innenministerin Mikl-Leitner - samt Zaun an der Grenze zu Slowenien. Doch Bundeskanzler Faymann kommentiert das nach einem Telefonat mit EU-Kommissionspräsident Juncker deutlich.

Erst Bayern, nun auch die Bundesregierung: Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat sich der Kritik an Österreich angeschlossen. Das Verhalten des Nachbarlandes in der Flüchtlingskrise sei "nicht in Ordnung" - das Land lasse hilfsbedürftige Menschen im Stich.

Die Bundesregierung prüft verschiedene Systeme, um die Registrierung der Flüchtlinge zu vereinfachen. Eines davon ist eine digitale Flüchtlingskarte. Von Christian Rothenberg

Bayern droht erneut mit "Notwehrmaßnahmen", sollte Österreich seine "Politik des Durchwinkens von Flüchtlingen nach Deutschland" weiter fortsetzen. Kanzlerin Merkel müsse einen Schlussstrich ziehen. Sie habe schließlich die Politik der offenen Grenzen eingeleitet.