Einmalzahlungen, Peloton-Räder, Apple-Geräte: Nach einem Jahr Pandemie und teils horrender Überstunden winken einigen Arbeitnehmern üppige Prämien und Geschenke. Große Kanzleien und Beratungsfirmen wollen damit nicht nur Depressionen, sondern auch der Abwanderung von Mitarbeitern entgegenwirken.
Trotz der Corona-Krise läuft das Investmentgeschäft der Deutschen Bank bestens - 2020 verbucht das Haus erstmals seit sechs Jahren wieder einen Gewinn. Die Bonuszahlungen werden deshalb aufgestockt, auf fast zwei Milliarden Euro. Dennoch entlässt die Bank vergangenes Jahr 2900 Mitarbeiter.
Die Deutsche Bahn ist in Pandemie-Zeiten mit leeren Zügen unterwegs und verzeichnet deshalb hohe Verluste. Dennoch ruft der Konzern eine Staatshilfe von sechs Milliarden Euro bislang nicht ab. Möglicherweise fürchtet der DB-Vorstand, dass die EU sonst die eigenen Bonuszahlungen verbietet.
Corona-Schnelltests versprechen zwar in wenigen Minuten ein Ergebnis, sind aber nicht so zuverlässig wie PCR-Tests. Bosch gelingt es nun auch bei Letzteren für ein schnelles Ergebnis zu sorgen. Der Konzern schafft es insgesamt gut durch die Pandemie. Die Mitarbeiter erhalten einen Bonus.
Tausenden Mitarbeitern von Bundestagsabgeordneten wird einem Medienbericht zufolge eine Prämie von bis zu 600 Euro steuerfrei ausgezahlt. Dieser Corona-Bonus ist als Anerkennung ihrer zusätzlichen Arbeitsbelastung während der Krise gedacht, sorgt aber genau deswegen für Kopfschütteln.
Die staatliche Rettung der Lufthansa ist besiegelt und damit auch der neue Weg der Fluggesellschaft vorgegeben. Diesen will Vorstandsmitglied Dirks jedoch nicht mitgehen. Grund sollen einem Bericht zufolge ausbleibende Boni sein.
Wegen der Corona-Krise brechen Umsätze und Aktienkurse ein. Die meisten der 30 Dax-Vorstandsvorsitzenden reagieren und verordnen sich Gehaltseinbußen. Laut einer aktuellen Umfrage wollen aber nicht alle Chefs weniger kassieren.
Es ist ein jahrelanger Niedergang für die über 100 Jahre alte US-Warenhauskette JC Penney. Die Pandemie zwingt sie nun endgültig in die Knie. Während 85.000 Mitarbeiter um ihre Jobs bangen, freuen sich die Führungskräfte über Millionenboni.
Raus aus dem Lockdown – aber wie und wann? Die Talkrunde bei Anne Will diskutiert, ob Deutschland gerade seine Zukunftschancen verspielt. Auch Bonus-Zahlungen und Kaufprämien in der Autobranche sorgen für Streit. Tatsächlich von der Krise Betroffene sind nicht geladen. Von David Bedürftig
Für das Hochfahren der Wirtschaft muss Deutschland flächendeckend testen. Der Rostocker Biotech-Unternehmer Arndt Rolfs erklärt in einer neuen Folge von "Die Stunde Null", wie viele Test-Kits wir brauchen und woher die enormen Mengen plötzlich kommen sollen.
Viele Unternehmen müssen runterfahren, machen Kurzarbeit oder beantragen Staatshilfe. Liqui Moly, ein bekannter Hersteller von Schmierstoffen und Motorölen, wählt einen anderen Weg: Statt Gehaltseinbußen gibt er eine Arbeitsplatzgarantie und zahlt Sonderprämien für die Mitarbeiter.
In vielen Versorgungsberufen, von der Krankenschwester über die Kassiererin bis zum Lkw-Fahrer, schieben Arbeitnehmer wegen der Corona-Krise Extraschichten. Einige Firmen belohnen das durch Sonderzahlungen. Bundesfinanzminister Scholz will diese Boni steuerfrei stellen.
Berlins Regierender Bürgermeister will den "stillen Helden dieser Tage" mit mehr als nur Applaus danken. Eine bereits beschlossene Zulage werde dafür überarbeitet. Zudem will er die Produktion von Schutzmaterialien in der Hauptstadt sichern. "Wir werden Corona besiegen", verspricht er.
Unvergessen ist die Dreistigkeit der Bankenmanager, die sich während der Finanzkrise Millionenboni auszahlten, nachdem ihre Institute mit Staatsgeldern gerettet worden waren. Das soll beim jetzt aufgelegten Hilfsprogramm auf jeden Fall vermieden werden.