Saisonüblich ist auch im vergangenen Dezember die Zahl der Arbeitslosen gestiegen. Allerdings fällt der Anstieg im Pandemie-Jahr 2020 etwas moderater aus als üblich. Dafür treiben die Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus die Kurzarbeit wieder in die Höhe.
Mit einer Geldspritze will die Bundesregierung Ausbildungsplätze in der Corona-Krise erhalten. Doch bislang ziehen die Prämien nicht so richtig. Die FDP kritisiert "Mitnahmeeffekte". Von Philip Scupin
Trotz schärferer Corona-Maßnahmen sind die Arbeitslosenzahlen im vergangenen Monat gesunken. Dennoch machen sich die verordneten Einschränkungen im November bemerkbar. Viele Firmen halten sich bei der Personalsuche zurück und setzen verstärkt auf Kurzarbeit.
Doe Corona-Krise hat massive Folgen für den Arbeitsmarkt. Der Staat versucht, diese abzufedern. Für die Bundesagentur bedeutet dies ein Rekordminus. Die Rücklagen werden spätestens im kommenden Jahr aufgebraucht.
Die Hartz-IV-Sätze steigen zum Jahreswechsel. Der Bundestag verabschiedet den Gesetzentwurf, der unter anderem den Regelsatz für alleinstehende Erwachsende monatlich anhebt. Viel mehr dürfen Leistungsempfänger künftig jedoch nicht erwarten. Sozialverbände kritisieren den Beschluss.
Im Oktober melden sich weniger Menschen arbeitslos als im September. Zudem gibt es weniger Kurzarbeit. Allerdings sind mehr als eine halbe Million Menschen mehr ohne Job als noch vor einem Jahr. Von "deutlichen Spuren" der Pandemie ist die Rede.
Sie haben studiert oder eine Ausbildung hinter sich, aber verdienen ihr Geld als Mini-Jobber: Über vier Millionen Beschäftigte in Deutschland gehen einer Tätigkeit nach, für die sie formal überqualifiziert sind. Das trifft den Einzelnen, schwächt aber womöglich auch die ganze deutsche Wirtschaft.
Rund 150.000 Menschen in Deutschland verlieren wegen der Corona-Krise ihren Job. Aus Sicht von Arbeitsagentur-Chef Scheele hätte es jedoch schlimmer kommen können. Und er ist zuversichtlich, dass die Lage stabil bleiben könnte - allerdings nur unter einer Bedingung.
Vielen Unternehmen geht es während der Corona-Krise finanziell schlecht. Der Chef der Bundesagentur für Arbeit bereitet seine Behörde nun auf eine möglicherweise größere Pleitewelle in Deutschland vor. Bereits jetzt ist die Zahl der Menschen, die Insolvenzgeld bezogen haben, höher als im Vorjahr.
Die Arbeitsagentur hat im Corona-Jahr 14 Mal so viele Anträge auf Kurzarbeitergeld zu bearbeiten wie im Krisenjahr 2009. Vermittlung, Beratung und Weiterbildungen finden nur noch bedingt statt - zum Nachteil Hunderttausender neuer Arbeitsloser. Von Sebastian Huld
Die einsetzende Herbstbelebung wirkt sich trotz der anhaltenden Corona-Pandemie positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Die Zahl der Erwerbslosen sinkt deutlich, bleibt jedoch auf vergleichsweise hohem Niveau. Die Bundesagentur für Arbeit gibt sich dennoch etwas optimistisch.
Um Entlassungen zu vermeiden, will Opel mit einem Freiwilligenprogramm mehr als 2000 Angestellte zum Ausscheiden aus dem Unternehmen bewegen. Bislang haben sich 500 gemeldet. Auch mit der Verlängerung der Kurzarbeit reagiert der Autobauer auf die Einbußen durch Corona.
Die Corona-Krise trifft den Arbeitsmarkt weiter schwer, doch die Lage stabilisiert sich allmählich. Die August-Daten nähren die Hoffnung auf eine Trendwende. Die Zahl der Menschen in Kurzarbeit geht abermals zurück.
Die Bundesregierung will Unternehmen durch die Corona-bedingte Talfahrt helfen und Jobs retten, weshalb das Kurzarbeitergeld verlängert wird. Dafür gibt es Beifall von Wirtschaftsverbänden, aber auch Gegenwind aus den eigenen Reihen. Ein CDU-Politiker wettert besonders heftig gegen den Beschluss.
Die Beratungen des Koalitionsausschusses werden wohl noch bis tief in die Nacht gehen. Doch schon jetzt zeichnet sich eine Einigung von Union und SPD in Sachen Kurzarbeitergeld ab. Das Instrument soll Unternehmen bei der Überbrückung der Corona-Krise helfen - es ist jedoch umstritten.