Internationale Speziallabore haben es schon mitgeteilt - nun bestätigt die in Den Haag ansässige Organisation für das Verbot chemischer Waffen, dass Nawalny mit einem Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe vergiftet wurde. Folgen nun Sanktionen gegen Russland?
In einem Punkt sind sich die allermeisten Russland-Experten einig: Wladimir Putin hat den Anschlag auf seinen politischen Gegner Alexej Nawalny angeordnet oder geduldet. Der Kreml und einzelne deutsche Politiker widersprechen, doch die Ausflüchte erscheinen haltlos. Von Christian Herrmann
Nach dem Giftgasanschlag auf Alexej Nawalny denkt die Bundesregierung darüber nach, ob und wie sie Russland bestrafen kann. Dabei zeigen Untersuchungen, dass Sanktionen in solchen Fragen nur einen "sehr begrenzten Nutzen" haben, sagt Abrüstungsexperte Kelle im Gespräch mit ntv.de.
2018 wird der russische Doppelagent Skripal damit vergiftet, nun der Putin-Kritiker Nawalny: Das Nervengift der Nowitschok-Gruppe verursacht Lähmungen, die zum Tod führen können. Die Chemiewaffe aus dem Kalten Krieg steht erst seit einem Jahr auf der Liste verbotener Substanzen. Von Christina Fleischmann
Immer wieder kommt es im syrischen Bürgerkrieg zu Giftgasangriffen - das hatte die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) bereits festgestellt. Jetzt hat sie erstmals das Mandat, auch einen Verantwortlichen zu benennen.
Der Giftanschlag auf den russischen Doppelagenten Skripal soll Konsequenzen haben: Die USA kündigen eine Reihe von Sanktionen an, weil Russland gegen ein Verbot chemischer Waffen verstoßen habe. Die Strafen sollen Moskau vor allem im Finanzsektor treffen.
Aus Syrien kommen neue Berichte über einen mutmaßlichen Giftgasangriff. Noch ist unklar, was genau im Nordwesten des Landes vorgefallen ist. Washington warnt Machthaber Assad und dessen Verbündeten Russland. Die USA, heißt es, würden "schnell und angemessen reagieren".
Seit Jahrzehnten verbietet die Chemiewaffenkonvention schon den Einsatz solch grausamer Kampfstoffe. In Syrien blieben zahlreiche Giftgasangriffe dennoch folgenlos. Nun will die Bundesregierung im Weltsicherheitsrat eine Initiative starten, um das zu ändern.
Bei Verstößen im Chemiewaffenbereich kann die EU seit Oktober schneller Strafmaßnahmen verhängen. Neun Personen sind nun von solchen Sanktionen betroffen. Darunter sind auch die mutmaßlichen Angreifer von Salisbury.
Die USA warnen den syrischen Präsidenten Assad davor, nach dem geplanten Rückzug des US-Militärs Chemiewaffen gegen seine Gegner einzusetzen. Wie in der Vergangenheit auch würden die USA darauf eine "sehr schwerwiegende Antwort" geben.
Die USA sind sich sicher: Der Iran hat ein geheimes Chemiewaffen-Programm, über das das Land hätte informieren müssen. Irans Außenminister zeigt sich entrüstet. In Anbetracht der Vorwürfe wählt er deutliche Worte.
Nach dem Treffen mit Putin gerät Trump in die Kritik, weil er sich nicht hinter die US-Geheimdienste stellt, die dem Kreml Einmischung in die US-Wahl vorwerfen. Jetzt ändert er seine Meinung. Zudem zieht er eine Verwicklung Putins in Mordanschläge in Betracht.
Die russische Regierung bestreitet vehement, für die Vergiftung Sergej Skripals und seiner Tochter mit dem Kampfstoff Nowitschok verantwortlich zu sein. Aus seiner tiefen Verachtung für seinen Ex-Spion macht Präsident Putin allerdings keinen Hehl.
Zwei russische Agenten befinden sich auf dem Weg in die Schweiz, als sie von der niederländischen Polizei gestoppt werden. Ihr Ziel ist ein Chemielabor in Spiez. Besonders brisant: Dort wird der Fall Skripal untersucht.
Syriens Regierung droht mit einem Angriff auf Idlib, das letzte große Rebellengebiet. Das Nachbarland Türkei befürchtet eine Massenflucht. Die USA warnen vor dem Einsatz von Chemiewaffen und wollen schnell und "in angemessener Weise" darauf reagieren.
Rund drei Millionen Zivilisten sitzen zwischen Regimetruppen und Aufständischen in der letzten syrischen Rebellenhochburg Idlib in der Falle. Ein Angriff scheint unabwendbar, doch UN und USA drängen den syrischen Diktator, zumindest auf Chemiewaffen zu verzichten.