Erderwärmung

Seit mehr als 50 Jahren beobachten Forscher das Treiben der braunen Lemminge in Alaska und kommen zu einem überraschenden Ergebnis: Nicht allein die Erderwärmung ist für den Klimawandel verantwortlich.

Der Hitzerekord im Juli 2010 in Moskau war mit 80 Prozent Wahrscheinlichkeit eine Folge der Erderwärmung. Der Rekord sei weniger auf natürliche kurzfristige Klimaschwankungen zurückzuführen als vielmehr auf den langfristigen Trend der Klimaerwärmung, so Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung.

Der Klimawandel lässt Pflanzen und Tiere viel schneller in kältere Gegenden flüchten, als bisher angenommen. Das finden Forscher nach der Analyse von allen verfügbaren Studien zur Lebensraumverschiebung heraus. Allerdings verhalten sich nicht alle Arten gleich.

In arktischen Eisschichten gespeicherte Schadstoffe gelangen durch die Erderwärmung wieder in die Atmosphäre. Dort hat die Konzentration von Giften in den letzten Jahren abgenommen. Doch das schmelzende Eis, das viele Schadstoffe gebunden hat, gibt diese nun allmählich wieder frei.

Im Kampf gegen den Klimawandel machen Wissenschaftler immer kuriosere Vorschläge. Um den Planeten zu kühlen, werden riesige Sonnenschirme im All, Schwefel aus Kampfflugzeugen oder die Herstellung künstlicher Wolken empfohlen. Solche Ideen umzusetzen wäre enorm kostspielig - und zum Teil hochriskant.

Die Wiederaufforstung von Wäldern bringt einer neuen Studie zufolge kaum Erfolge beim Kampf gegen die Erderwärmung. Im Gegenteil: Nach den Erkenntnissen der Forscher könnte das Anpflanzen neuer Wälder die globale Erwärmung in manchen Regionen sogar weiter anheizen.

Laien sind der Meinung, dass die kalten Winter der letzten zwei Jahre in Europa klare Indizien gegen die Erderwärmung sind. Das jedoch ist wesentlich zu kurz gedacht, warnt der Präsident des Umweltbundesamtes Jochen Flasbarth.

Weihnachten naht und somit auch die Zeit der Gänsebraten, Entenbrüste und Truthahnkeulen. Veganer verzichten auf die alljährliche Fleischschlacht - und ihre Zahl nimmt laufend zu. In Anbetracht von Erderwärmung und zugunsten des Tierschutzes ein Hoffnungsschimmer.

Selbst wenn die Erderwärmung sofort gestoppt werden könnte, würden die Gletscher der Schweiz weiter schmelzen. Das erklären Forscher mit dem Hinweis auf die verspätete Reaktion der Eisberge.

Die Wintertemperaturen in Europa werden maßgeblich von den Vorgängen in der Barents-Kara-See in der östlichen Arktis bestimmt. Das finden Forscher mit Hilfe von Computersimulationen heraus. Erderwärmung und kalte Winter sind für die Forscher damit kein Widerspruch mehr.