Showeinlagen wie die von Neymar, das Schinden von Fouls und übertriebenes Reklamieren sind bei der Fußball-Weltmeisterschaft allgegenwärtig. Warum aber ahndet die Fifa diesen Missbrauch ihrer Regularien nicht konsequent? Von Judith Günther
Nach Mittelfinger-Posse, skurriler Tanzeinlage und Tribünen-Nickerchen sorgt Argentiniens Fußball-Legende Diego Maradona für den nächsten WM-Skandal. Weil er mit einer Schiedsrichterleistung nicht einverstanden ist, keilt er gegen die Fifa - und rudert zurück.
Für Deutschland ist die Fußball-Weltmeisterschaft zum frühestmöglichen Zeitpunkt vorbei. Das bringt Welt-Schiedsrichter Brych die Chance auf das Finale. Doch auch für ihn ist das Turnier nach einer umstrittenen Entscheidung früh vorbei.
Morddrohungen gegen Schwedens türkischstämmigen Spieler Jimmy Durmaz, homophobe Schlachtrufe im Stadion. Als Zuschauer dieser WM bekommt man den Eindruck, Fremdenfeindlichkeit und Mobbing nehmen zu. Oder ist dieser Hass gar nicht so neu?
Maradona tobt auf der Tribüne, Matthäus und Ronaldo kicken auf dem Roten Platz in Moskau. Der Fußball-Weltverband schmückt sich gerne mit globalen Fußball-Legenden und lässt sich deren Dienste einiges kosten - wie viel Geld genau genau fließt, bleibt undurchsichtig.
Erstmals in der Geschichte der Fußball-WM entscheidet die Fairplay-Regelung über den Einzug eines Teams ins Achtelfinale. Japan jubelt, Senegal trauert. Bei ihrer Premiere hat sich die Wertung als unfaires Werkzeug der Fifa erwiesen. Von Christoph Rieke