Inflation

Die EZB schraubt die Zinsen weiter in die Höhe. Das drückt zwar die Inflation, macht aber zugleich eine Rezession wahrscheinlicher. Die Notenbank steckt in der Zwickmühle. Von Jan Gänger

Die europäischen Währungshüter sehen auch in den kommenden Monaten keine nachhaltige Erholung der Konjunktur. Erst wenn die Inflation geringer ausfalle und so Reallohnzuwächse den Konsum anschieben, sei mit mehr Schwung zu rechnen. Und dies könne nach dauern.

Mit der neuerlichen Leitzinserhöhung durch die EZB um 0,25 auf nunmehr 4,50 Prozentpunkte verbessert sich die Perspektive für Sparer noch mehr. Im Gegenzug werden sich aber auch Kredite verteuern, was sich wohl auch bei der Immobilienfinanzierung zeigen wird. Von Axel Witte

Die Europäische Zentralbank setzt ihren Zinserhöhungskurs fort. Zum zehnten Mal in Folge hebt sie den Leitzins an, von 4,25 auf nun 4,5 Prozent. Viele Beobachter rechnen damit, dass damit aber ein Zinsplateau erreicht sein dürfte.

Die EZB entscheidet heute, ob sie zum zehnten Mal in Folge die Zinsen erhöht. Für viele Banken und Sparkassen ist das aber immer noch kein Grund, Sparern auch Zinsen für ihre Guthaben auf dem Tagesgeldkonto zu zahlen. Vor allem bei den Regionalbanken schauen Kunden immer noch in die Röhre.

Die Zinserhöhungspolitik der US-Notenbank Fed dürfte so schnell nicht vorbei sein. US-Anleger sehen in den aktuellen Verbraucherpreisen einen Indikator dafür. Denn diese fallen im August höher aus als von Analysten erwartet. Vor allem die Ölpreise bereiten an den Finanzmärkten Kopfzerbrechen.

Den zweiten Monat in Folge legt die Teuerungsrate in den USA zu. Experten rechnen dennoch damit, dass die Notenbank Fed auf eine Zinserhöhung im September verzichten wird. Allerdings zeigen die Daten auch, dass der Weg zu den angestrebten Inflationswerten lang ist.