Mit seinem Investmentbanking verdient die größte US-Bank Milliarden. Die Sparte gleicht zudem schwächere Geschäfte in anderen Bereichen aus. Obendrein profitiert das Finanzinstitut davon, weniger Geld für Kreditausfälle beiseite legen zu müssen. Davon profitieren auch Citi und Wells Fargo.
Kurz vor Veröffentlichung der neuen Quartalszahlen sieht sich die Deutsche Bank auf einem guten Weg: Der Konzernumbau geht voran, selbst im kriselnden Investmentbanking läuft es zuletzt gar nicht so schlecht. Analysten trauen dem Geldhaus einen leichten Vorsteuergewinn zu.
Während die Konkurrenz über Gewinneinbrüche klagt, legt Goldman Sachs während der Corona-Krise sogar zu. Vor allem die Unsicherheit vieler Anleger beschert der US-Großbank Erlöse.
Die Deutsche Bank hält sich im ersten Quartal wacker - dennoch reicht es nicht für einen Gewinn. Und auch für die kommenden Monate dämpft das Geldhaus die Erwartungen. Marktschwankungen und Kundenaktivitäten dürften sich beruhigen. Gerade davon aber hatte die Bank profitiert.
Bei Deutschlands Geldinstituten herrscht bereits Alarmstimmung. Immer mehr Experten sagen eine Rezession infolge des Coronavirus voraus. Sie befürchten steigende Kreditausfälle. Die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank befinden sich unter Druck. Anleger fürchten eine weitere Kapitalerhöhung.
Seit Jahren steckt die Deutsche Bank in der Krise. Nach einem Ausweg aus dieser Situation wird händeringend gesucht. Seit dem Sommer liegt ein Plan des Vorstands auf dem Tisch. Doch die Trendwende gestaltet sich schwierig.
Bis 2022 läuft das Mandat von Aufsichtsratschef Achleitner. Doch einem Medienbericht zufolge sind einflussreiche Aktionäre der Deutschen Bank derart unzufrieden mit dessen Arbeit, dass sie sich noch in diesem Jahr um einen Nachfolger bemühen.
Für viele Deutsche-Bank-Mitarbeiter beginnt die Woche dramatisch. Bis zum Mittag müssen sie die Sachen packen. Entlassene Investmentbanker tragen ihre Taschen durch die Straßen von London. Zeitgleich erläutert Konzernchef Sewing seine Rosskur zum Abbau von 18.000 Stellen. Analysten meinen: Das ist hochriskant.
Die Deutsche Bank kündigt einen radikalen Konzernumbau an und verkleinert das Investmentbanking massiv. In den kommenden Jahren fallen Restrukturierungskosten von mehr als sieben Milliarden Euro an.
Vor allem im kriselnden Investmentbanking setzt die Deutsche Bank den Rotstift an. Mehrere Top-Manager müssen gehen, darunter nach Informationen von n-tv auch Privatkunden-Vorstand Strauß. Sein Nachfolger steht bereits fest.
Der Umbau bei der Deutschen Bank nimmt Konturen an. Das Investmentbanking überlebt in seiner jetzigen Form nicht. Der Spartenchef muss gehen. Vorstandsvorsitzender Sewing übernimmt den neuen Geschäftsbereich.
Christian Sewing reagiert gelassen auf die gescheiterten Fusionsverhandlungen mit der Commerzbank. Der Chef der Deutschen Bank drängt allerdings die Investmentbanking-Sparte zu mehr Gewinn. Er könnte sich sonst "etwas anderes überlegen".