Muslime in Deutschland sind im vergangenen Jahr öfter Opfer von Anfeindungen und Angriffen geworden als 2019. Für die Linke sind dabei die erfassten Fälle nur die "Spitze des Eisberges". Sie dringt auf ein wirksameres Antidiskriminierungsrecht.
Im Streit um Mohammed-Karikaturen wirft der türkische Präsident Frankreich und anderen EU-Ländern Islamfeindlichkeit vor. Sein ungewöhnlich maßloser Ton könnte aber tiefere Ursachen haben. Die Bundesregierung bescheinigt Erdogan jetzt eine wachsende Nähe zu Islamisten.
Aufgrund eines Betrugsverdachts im Zusammenhang mit Corona-Soforthilfen durchsucht die Polizei eine Moschee in Berlin. Der türkische Präsident Erdogan sieht durch den Einsatz die muslimische Gemeinschaft in Deutschland diskriminiert. Sein Land indes "kämpft gegen jegliche Form von Rassismus an".
In der norwegischen Hauptstadt Oslo greift ein Mann im August 2019 mit Schusswaffen eine Moschee an - doch er wird rechtzeitig überwältigt. Nun verurteilt ihn ein Gericht zu einer langen Sicherheitsverwahrung. Diese ist sogar länger als jene von Massenmörder Anders Breivik.
Trotz der Corona-Pandemie kann die islamfeindliche Pegida-Bewegung in Dresden demonstrieren. Nach Kritik an der Entscheidung verschärft das Ordnungsamt die Auflagen. 15 Demonstranten dürfen sich nun für 30 Minuten versammeln. Auch in Chemnitz gibt es Protest von Rechtsaußen.
Nach dem Anschlag von Hanau will Bundesinnenminister Seehofer gegen antimuslimischen Hass vorgehen. Dazu richtet er einen Expertenkreis nach dem Vorbild des bestehenden Gremiums zu Antisemitismus ein. Auch die Kanzlerin verspricht Einsatz gegen islamfeindliche Hetze.
Nach dem Anschlag von Hanau wird zwar Rassismus und Rechtsextremismus angeprangert. Doch niemand spricht über die Muslimfeindlichkeit als Problem, monieren Islam-Verbände in Deutschland. Sie fordern mehr Anerkennung - und kritisieren "Untätigkeit" und "teilweise auch Verharmlosung".
Ein seit 22 Jahren beschäftigter Mitarbeiter sagt zu einem türkischen Arbeitskollegen muslimischen Glaubens unter anderem "hässlicher Türke" und versendet über Whatsapp Bilddateien mit islamfeindlichem Hintergrund. Der Arbeitgeber kündigt fristlos - zu Recht? Ein Gastbeitrag von Dr. Alexandra Henkel
Ein muslimischer deutscher Unternehmer gibt seine Pläne auf, für die CSU als Bürgermeister in einer bayerischen Gemeinde zu kandidieren. Zu groß sei der Widerstand aus der Parteibasis gewesen, sagt er. Parteichef Söder und ein CSU-Ehrenvorsitzender stehen ihm nun bei.
Im französischen Bayonne entdecken zwei Senioren einen zündelnden Mann vor ihrer Moschee. Daraufhin schießt dieser auf sie. Die Polizei nimmt einen 84-jährigen Tatverdächtigen fest, der jahrelang Mitglied beim Front National war. Die Ermittler prüfen nun, ob die Tat einen rechtsextremen Hintergrund hat.
Zwei Unbekannte nähern sich einer Dortmunder Moschee, bewerfen diese mit Brandsätzen - und werden dabei von einer Überwachungskamera gefilmt. Verletzte gibt es keine, dafür wird das Gebäude leicht beschädigt. Der Staatsschutz prüft, was der Hintergrund der Tat ist.
Auf dem Vorplatz des Kölner Hauptbahnhofs ruft eine Gruppe junger Muslime "Allahu Akbar". Zeugen benachrichtigen die Polizei, die daraufhin die Gruppe kontrolliert. Der Zentralrat der Muslime wirft den Beamten Rassismus vor. Doch die Kurdische Gemeinde schätzt die Polizeiaktion völlig anders ein.
In einer Bremer Straßenbahn beleidigt ein 27-Jähriger einen Jugendlichen und sticht ihm mit einem Messer in den Hals. Fünf Tage später kann die Polizei den Verdächtigen nach einem Zeugenhinweis festnehmen und schickt ihn direkt in die Psychiatrie.