Nach Skandal um alte Tweets Karla Sofía Gascón will trotz scharfer Kritik an Oscars teilnehmen
25.02.2025, 08:26 Uhr Artikel anhören
Anderen Verleihungen ist Gascón zuvor wegen der Vorwürfe ferngeblieben.
(Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire)
Mit früheren rassistischen und islamfeindlichen Äußerungen sorgt Karla Sofía Gascón für einen Eklat. Trotzdem lässt sich der Star aus dem Film "Emilia Pérez" nicht von einem Besuch bei der Verleihung der Oscars abbringen. Der Regisseur des nominierten Films hat den Kontakt zu ihr abgebrochen.
Nach einer Kontroverse um frühere rassistische und islamfeindliche Tweets blieb "Emilia Pérez"-Star Karla Sofía Gascón in den vergangenen Wochen sämtlichen Preisverleihungen fern. Wie unter anderem "Variety" berichtet, soll die Schauspielerin nun am 2. März aber an der Oscarverleihung teilnehmen, bei der sie als Beste Hauptdarstellerin nominiert ist.
Es sei allerdings noch unklar, ob sie über den roten Teppich laufen oder Interviews geben wird. Auch ob sie während der Verleihung im Dolby Theatre in Hollywood neben ihren Co-Stars Zoë Saldaña und Selena Gomez oder Regisseur Jacques Audiard sitzen wird, ist nicht bekannt.
Netflix soll die Kosten ihrer Teilnahme an der Preisverleihung übernehmen. Der Streamingdienst hatte Gascón Anfang Februar wegen der Tweet-Kontroverse aus seiner Werbekampagne für die Oscars entfernt. Zudem hieß es, sie werde nicht an bevorstehenden offiziellen Terminen für den Film teilnehmen.
"Emilia Pérez" wurde für Netflix produziert und ist bei den Oscars in insgesamt 13 Kategorien nominiert. Der spanischsprachige Film ist der am häufigsten nicht-englischsprachige Film aller Zeiten bei den Oscars und Gascón die erste trans Frau, die für einen Oscar als beste Schauspielerin nominiert worden ist.
Regisseur bricht Kontakt zu Schauspielerin ab
Hintergrund der Kontroverse sind aufgetauchte frühere Äußerungen Gascóns in den sozialen Medien, die ihr den Vorwurf des Rassismus einbrachten. Darin bezeichnete sie unter anderem den Islam als "Infektionsherd für die Menschheit" und spottete über die antirassistische Bewegung nach dem Tod des Schwarzen US-Bürgers George Floyd durch Polizeigewalt.
Daraufhin hatte sich auch "Emilia Pérez"-Regisseur Jacques Audiard zu Wort gemeldet. Es falle ihm schwer, an die Arbeit mit seiner Hauptdarstellerin zurückzudenken, sagte er im Interview mit "Deadline". "Was Karla Sofía gesagt hat, ist unentschuldbar." Er habe seither nicht mit ihr gesprochen und "will es auch nicht".
Gascón hatte nach Bekanntwerden der Tweets zunächst bestritten, die Worte geschrieben zu haben, ihren X-Account geschlossen und sich anschließend in einem Statement gegenüber "The Hollywood Reporter" entschuldigt. Dabei prangerte sie an, dass eine "Hass-Kampagne" gegen sie geführt werde, die dazu führen würde, dass sie und ihre Familie belästigt würden.
Quelle: ntv.de, gut/spot