Offiziell gibt es keine Belege für das Treffen des Schweizer Bundesanwalts Lauber mit Fifa-Boss Infantino. Und doch scheint es, als hätte die "vergessene" Zusammenkunft Folgen. Denn die Kontakte nähren den Verdacht, dass Justiz und Fußball-Weltverband in einen Skandal verwickelt sind.
Die Sommermärchen-Affäre um die Fußball-WM 2006 lastet schwer auf dem DFB, aber auch auf einigen Ex-Funktionäre. Etwa auf dem früheren Präsidenten Theo Zwanziger, der dem Verband Tatenlosigkeit vorwirft. Ihm zufolge würden Vereinbarungen zur Aufklärung nicht eingehalten.
Dubiose Zahlungen, nicht erscheinende Angeklagte, unangetastete Strippenzieher: Der Sommermärchen-Prozess endet ohne Urteil und erinnert an Mafia-Filme. Fragen um schwarze Kassen und möglichen Stimmenkauf bleiben unbeantwortet. Der klare Verlierer: der DFB. Ein Kommentar von David Bedürftig
Der Prozess um die Fußball-WM 2006 endet ohne Urteil. Am 27. April tritt die Verjährung ein - und so bleibt offen, ob sich Wolfang Niersbach, Theo Zwanziger, Horst Schmidt und Urs Linsi des Betrugs strafbar gemacht haben. Auch, weil im Verfahren einiges schief läuft.
Jahrelang ermittelt die Schweizer Justiz wegen dubioser Millionenzahlungen vor der WM 2006. In wenigen Tagen verjährt der Prozess. Zurück bleibt ein erschütterndes Bild der Ermittler sowie die Frage, was es mit den Geheimtreffen mit Fifa-Chef Gianni Infantino auf sich hat. Das könnte teuer werden.
Der Sommermärchen-Prozess in der Schweiz beginnt. Deutsche Ex-Funktionäre sind dabei wegen dubioser Millionenzahlungen im Zuge der WM-Kandidatur 2006 angeklagt. Doch die Herren bleiben der Verhandlung aus gesundheitlichen Gründen fern. Für das Gericht läuft die Zeit davon.
Viel Zeit bleibt nicht: Die Schweizer Justiz hat ab Prozessbeginn nur knapp sechs Wochen Zeit, um ein Urteil in der Affäre rund um die WM 2006 zu fällen. Sonst droht die Verjährung. Ex-DFB-Chef Theo Zwanziger kritisiert das Verfahren erneut. Er hält das Vorgehen für "anmaßend".
In der Schweiz ermitteln die Behörden gegen Franz Beckenbauer wegen der umstrittenen Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft von 2006. Die Bundesanwaltschaft in Bern will nun klären, ob das Verfahren gegen den 74-Jährigen überhaupt weiterlaufen kann und gibt ein medizinisches Gutachten in Auftrag.
Überraschende Wende: Der ehemalige DFB-Chef, Theo Zwanziger, wird vom Vorwurf der vorsätzlichen Täuschung in der Affäre um die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 entlastet. Offenbar hat ein Vorstandskollege seine "Mitwisser"-Aussagen schon vor zwei Jahren revidiert.
Er fühlt sich in seinen Grundrechten beschnitten, deswegen will sich der frühere DFB-Präsident Zwanziger nun vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wehren. Er hofft, damit die Anklageerhebungen im Zuge der Sommermärchen-Affäre zu verhindern.
Das Fußball-Sommermärchen 2006 hat längst einen faden Beigeschmack. Nun kommt es für die Macher um die früheren DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach und Theo Zwanziger noch dicker. Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main lässt die Anklage gegen sie wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung zu.
Er beteuert stets seine Unschuld beim Sommermärchenskandal, nun geht Theo Zwanziger zur Attacke gegen seine Ankläger über. Der ehemalige Präsident des DFB stellt Strafanzeigen gegen die Ermittler "wegen falscher Verdächtigungen". Dabei redet er sich in Rage. Von Stefan Giannakoulis
Das Fußball-Sommermärchen von 2006 hat ein Nachspiel. Die Schweizer Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen drei ehemaligen Funktionäre des DFB: Horst Rudolf Schmidt, Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach. Es geht um die ominösen 6,7 Millionen Euro, Betrug und arglistige Täuschung.
Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger greift die Schweizer Ermittler im "Sommermärchen"-Verfahren heftig an. Grund dafür ist die Abtrennung von Beckenbauers Verfahren von denen der anderen Beschuldigten. Er bezeichnet die laufenden Ermittlungen als "Unsinn" und holt zur Verbalattacke aus.
Franz Beckenbauers Gesundheitszustand lässt eine Vernehmung in der "Sommermärchen-Affäre" nicht zu. Das belegt ein medizinisches Gutachten. Doch an diesem zweifeln offenbar die weiteren Beschuldigten. Die Ermittler trennen das Verfahren derweil voneinander.
Die Ermittler hätten nach dem Skandal um die Vergabe der Fußball-WM 2006 "pflichtgemäße Amtsführung mit unkontrolliertem Verfolgungseifer" verwechselt. Deshalb gibt der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger seine beiden Bundesverdienstkreuze zurück. Von diesem Staat wolle er nicht geehrt werden.