Für Menschenrechtsaktivisten machen die Vereinten Nationen mit ihrer Neubesetzung des UN-Menschenrechtsrates den Bock zum Gärtner: Ausgerechnet Russland und China bekommen für drei Jahre das Stimmrecht in dem Gremium. Allerdings hätte es noch schlimmer kommen können.
Seit über neun Jahren tobt in Syrien ein Bürgerkrieg. Letztes großes Gebiet unter Kontrolle von Rebellen ist die Provinz Idlib. Dort bombardieren Regierungstruppen systematisch Kliniken und Schulen - ohne Rücksicht auf Zivilisten. Aber auch die andere Seite macht sich Kriegsverbrechen schuldig.
Gibt es in den USA "strukturellen Rassismus" gegen Menschen afrikanischer Herkunft? Alle 54 Staaten Afrikas können sich das vorstellen, sie fordern eine Untersuchung des UN-Menschenrechtsrates. Die USA können dem Gremium nichts abgewinnen.
Werden während der andauernden Corona-Krise die Menschenrechte von besonders vielen betreuungsbedürftigen Senioren verletzt? Dafür sieht die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte zumindest Indizien - und stellt den reichsten Nationen der Erde ein schlechtes Zeugnis aus.
Alten, Kranken und Kindern in den Migrantenlagern auf den griechischen Inseln muss als erstes geholfen werden - diese Forderungen wurden in letzter Zeit immer lauter. Jetzt reagieren UN, EU und griechische Regierung. Die Großzügigkeit der Einheimischen spielt dabei eine wichtige Rolle.
Die offensichtliche Beeinflussung der Weltgesundheitsorganisation WHO in der Corona-Krise zeigt: China übt zunehmend Macht über die internationalen Organisationen aus. Als nächstes will Peking auch bei Menschenrechten mitreden - ausgerechnet. Ein Kommentar von Marcel Grzanna
Ein UN-Ausschuss, dessen Urteile auch Deutschland anerkennt, spricht Klimaflüchtlingen grundsätzlich einen Asylanspruch zu. Experten bewerten die Genfer Entscheidung als "historisch", weil sie neue Standards für Schutzsuchende setzt, die aus Klimagründen ihre Heimat verlassen müssen.
In den vergangenen Wochen setzen immer mehr Flüchtlinge von der Türkei nach Griechenland über. Der EU ist das ein Dorn im Auge, da ein Abkommen derartige Migrationsbewegungen eigentlich verhindern soll. Bei einem Telefonat zwischen Kanzlerin Merkel und Staatschef Erdogan kommt das Thema zur Sprache.
In ihrem Heimatland Myanmar leben die Rohingyar seit Jahrzehnten ohne Rechte und in extremer Armut. 2017 eskaliert die Gewalt gegen die muslimische Minderheit, Hunderttausende fliehen ins benachbarte Bangladesch. Ein UN-Bericht zeichnet ein verheerendes Bild von der Lage in ihrem Heimatland.
Wer steckt hinter dem Mord am Journalisten Jamal Khashoggi? Eine UN-Menschenrechtsspezialistin sieht "glaubhafte Hinweise", dass die Tat von ganz oben angeordnet wurde und fordert Konsequenzen. Auch Kashoggis Witwe will, dass der Bericht Folgen hat.
Nicolás Maduro betont stets, dass er sich gerade für die ärmsten Menschen in Venezuela einsetzen würde. Eine Krisenmission von Amnesty International behauptet das Gegenteil: Gerade gegen diese Menschen soll das Regime zahlreiche Menschenrechtsverletzungen begehen.
Bereits seit acht Jahren ist es in Frankreich verboten, öffentlich Gesichts- oder Ganzkörperschleier zu tragen. Der UN-Menschenrechtsausschuss hält die französische Argumentation für unschlüssig und erklärt das Verbot nun für menschenrechtswidrig.
Die UN-Menschenrechtsmission kritisiert in einem Bericht außergerichtliche Hinrichtungen und das "Verschwindenlassen" von Regierungsgegnern in Nicaragua. Die internationale Gemeinschaft wird aufgerufen, nicht länger wegzuschauen. Präsident Ortega tobt.
Hunderttausende Venezuelaner fliehen aus ihrer Heimat, die humanitäre Lage in dem Land ist katastrophal. Ein neuer UNO-Bericht konstatiert: Sicherheitskräfte haben über Jahre hinweg gemordet - und zwar ohne jegliche Konsequenzen.
Weniger Fokus auf Israel, weniger Reden und Resolutionen. Diese Reform-Forderungen an den UN-Menschenrechtsrat sehen die USA als nicht erfüllt und treten aus dem Gremium aus. Der Schritt stößt international auf scharfe Kritik.
Erst unter Barack Obama lassen sich die USA in den UN-Menschenrechtsrat wählen, nun will sich die Regierung von Präsident Donald Trump schon wieder daraus zurückziehen. Grund dafür dürften Resolutionen gegen Israel sein.