Grundwasser droht zu verseuchen Gazastreifen versinkt im Müll
30.05.2024, 12:23 Uhr Artikel anhören
Angehäufte Müllberge drohen zu einer zusätzlichen Gesundheitskatastrophe im Gazastreifen zu werden, warnen UN-Hilfsorganisationen. Weil diese nicht abgetragen werden, drohen sie das Grundwasser und landwirtschaftliche Flächen zu verseuchen.
Je länger der Gaza-Krieg dauert, desto mehr Müll häuft sich in dem schmalen Küstenstreifen an. Entlang vieler Straßen im Gazastreifen türmen sich nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA Müllberge auf. "Wohin man auch schaut, sieht man einen Abfallhaufen", schrieb die Organisation auf X. Rund eine Million Menschen, die aus der besetzten Stadt Rafah geflüchtet sind, lebten unter miserablen sanitären Bedingungen, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA mit.
Der seit fast acht Monaten dauernde Krieg hat die Lebensumstände der rund 2,2 Millionen Einwohner des Gazastreifens noch einmal massiv verschlechtert. Rund 1,7 Millionen Menschen mussten nach Angaben von Hilfsorganisationen ihre Wohnorte verlassen. Bereits vor dem Krieg gab es nach UN-Angaben Probleme mit der Müllbeseitigung im Gazastreifen. Bei rund 1700 Tonnen Abfall täglich standen nur zwei zentrale Mülldeponien zur Verfügung. Andauernde israelische Angriffe und Kämpfe im Gaza-Krieg haben das Problem weiter verschärft.
Die Organisation warnt vor schweren gesundheitlichen Auswirkungen der Müllkrise auf die Menschen im Gazastreifen. Es drohten auch die Verseuchung landwirtschaftlicher Böden und des Grundwassers. Steigende Temperaturen in der Region könnten noch zu einer Zuspitzung der Lage beitragen.
Auslöser des Gaza-Kriegs war der brutale Angriff von Hamas-Terroristen und anderer Gruppen auf israelische Grenzdörfer mit mehr als 1200 Toten und über 300 Geiseln. Nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden als Folge mehr als 36.100 Palästinenser durch das israelische Militär getötet.
Quelle: ntv.de, gri/dpa