Wirtschaft

Umstrittene Geldpolitik Anleihkäufe der EZB knacken Billionengrenze

Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB).

Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB).

(Foto: dpa)

Seit eineinhalb Jahren pumpt die Europäische Zentralbank Geld ins Finanzsystem, indem sie massenhaft Staatsanleihen aufkauft. Inzwischen summiert sich der Wert der Papiere auf eine Billionen - und das Programm wird nochmals ausgeweitet.

Die EZB hat mit ihren in Deutschland umstrittenen Staatsanleihen-Käufen die Billionenschwelle durchbrochen. Seit dem Start ihres Kaufprogramms (PSPP) im März 2015 haben die Währungshüter inzwischen Anleihen der Euro-Länder und Regionen, sowie Schuldtitel von staatlichen und suprastaatlichen Institutionen im Volumen von 1001 Milliarden Euro erworben.

Die Euro-Notenbank hat neue Daten zu den Käufen bis zum 2. September veröffentlicht. In der vergangenen Woche nahmen die Euro-Wächter öffentliche Schuldtitel im Umfang von 11,14 Milliarden Euro in ihre Bücher auf nach 10,31 Milliarden Euro die Woche zuvor.

Die EZB will mit den Käufen der Konjunktur in der Euro-Zone unter die Arme greifen und die aus ihrer Sicht unerwünscht niedrige Inflation anheizen. Mit den Transaktionen sollen die Anleiherenditen gedrückt werden, wodurch die Titel als Investment für Banken weniger lukrativ werden. Geldhäuser sollen stattdessen mehr Kredite an Firmen und Haushalte ausreichen, was der Wirtschaft nutzen und auf diesem Weg auch für mehr Inflation sorgen würde.

Milliarden auch für Unternehmensanleihen

Das gesamte Kaufprogramm ist inzwischen auf 1,74 Billionen Euro angelegt und umfasst außerdem Pfandbriefe und Hypothekenpapiere. Und seit Juni zählen auch Firmenanleihen dazu. Darunter sind Papiere von deutschen Konzernen wie Siemens, Bosch, Deutsche Telekom und BASF. In der Woche bis zum 2. September erwarben die Währungshüter Schuldtitel von Unternehmen im Volumen von 1,16 Milliarden Euro nach 1,5 Milliarden Euro die Woche zuvor.

Neben der Bundesbank beteiligen sich die Zentralbanken Italiens, Frankreichs, Spaniens, Belgiens und Finnlands an diesen Käufen, die von der EZB koordiniert werden.

Quelle: ntv.de, mbo/rts

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