Wirtschaft

Stromdiscounter ist pleite BEV Energie meldet Insolvenz an

Vor dem Amtsgericht München hat das Unternehmen Insolvenz eingereicht.

Vor dem Amtsgericht München hat das Unternehmen Insolvenz eingereicht.

(Foto: picture alliance / Matthias Balk)

Der umstrittene Stromversorger BEV Energie ist pleite. Das Unternehmen aus München stand seit Längerem wegen seines fragwürdigen Geschäftsmodells in der Kritik.

Der Stromanbieter BEV Energie ist zahlungsunfähig. Laut dem Amtsgericht München ist das Unternehmen am Vortag unter Insolvenzverwaltung gestellt worden. (Az.: 1513 IN 219/19). Die Firma bestätigte die Insolvenz per Pressemitteilung. "Die BEV Bayerische Energieversorgungsgesellschaft mbH war zuletzt durch gestiegene Energie-Beschaffungskosten in Schwierigkeiten geraten", heißt es in dem Schreiben. Kunden des Unternehmens sollen "ab sofort" durch den jeweiligen kommunalen Grundversorger mit Strom und Gas beliefert werden. Zur besseren Information von Kunden und Gläubigern hat das Unternehmen eine Homepage eingerichtet.

BEV Energie war in den vergangenen Wochen wegen Preiserhöhungen in die Kritik geraten, nachdem das Unternehmen zuvor neue Kunden mit günstigen Angeboten gelockt hatte. Wie die "Wirtschaftswoche" berichtet, sollen die monatlichen Grundpreise um mehrere 100 Prozent angehoben worden sein. Dabei seien viele der Kunden eigentlich noch von Preisgarantien geschützt gewesen, schreibt das Blatt. Grund für die Preispolitik soll angeblich eine hohe Kündigungsquote gewesen sein, durch die das Geschäftsmodell des Stromdiscounters in Schieflage geriet.

Neben den Preiserhöhungen bemängelten Kunden auch nicht ausgezahlte Guthaben sowie fehlerhafte und verspätete Rechnungen. Aufgrund der Beschwerden eröffnete die Bundesnetzagentur Mitte Januar ein Aufsichtsverfahren gegen das Unternehmen. Daraufhin kritisierte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger das Unternehmen öffentlich: "Ich warne die BEV Energie davor, das Vertrauen ihrer Kunden weiter zu missbrauchen. Dies würde letzten Endes nicht nur dem Unternehmen selbst schaden, sondern auch zu einem Imageschaden der gesamten Energieversorger-Branche führen."

BEV Energie wurde 2013 gegründet. Laut "Bild"-Zeitung gewann der Stromanbieter seine bis zu 500.000 Kunden vor allem über Vergleichsportale im Internet. Ob diese noch offene Auszahlungen und Boni erhalten, entscheidet nun ein Insolvenzverwalter.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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