Wirtschaft

Neue Verspätungen befürchtet Bahn nimmt Tausende Betonschwellen ins Visier

Ein Herstellungsfehler bei den Betonschwellen soll das Zugunglück in Garmisch mitverursacht haben.

Ein Herstellungsfehler bei den Betonschwellen soll das Zugunglück in Garmisch mitverursacht haben.

(Foto: picture alliance / Zoonar)

Nach dem tödlichen Zugunglück in Garmisch kommen weitere Härten auf Bahnkunden zu: Tausende Betonschwellen sollen zusätzlich unter die Lupe genommen werden, kündigt die DB an. Gute Nachrichten gibt es derweil im Güterverkehr.

Im Zuge des Bahnunglücks von Garmisch-Partenkirchen untersucht die Deutsche Bahn weitere 130.000 Betonschwellen. "Leider werden sich dadurch mutmaßlich weitere Einschränkungen nicht vermeiden lassen", erklärte das Staatsunternehmen. Bis betroffene Schwellen ausgetauscht seien, könne es Langsam-Fahrstellen und auch Streckensperrungen geben. In den vergangenen Monaten waren von den Fernzügen der Bahn aus unterschiedlichen Ursachen nur etwa 60 Prozent pünktlich.

Bei dem Zugunglück im Juni bei Garmisch-Partenkirchen mit fünf Toten waren die Betonschwellen als eine mögliche Ursache ins Blickfeld geraten. Die Bahn hatte daraufhin 200.000 einer Bauart untersucht und danach mit dem Austausch von 137.000 begonnen. Dies hatte bereits für Zug-Verspätungen und Ausfälle gesorgt. Zwei Drittel der folgenden Einschränkungen sind laut Bahn wieder behoben.

Weitere Untersuchungen der Schwellen hätten nun ergeben, dass ein Herstellungsfehler vorliegen und eine bestimmte Gesteinsart im Beton mitverantwortlich für Schäden sein könne. Daher überprüfe man nun 130.000 Schwellen mit dieser Gesteinsart von weiteren Herstellern.

20 Prozent der Pakete sollen auf die Schiene

Derweil kündigten Logistiker und Bahnverbände mehr Anstrengungen zur Kanalisierung der Paketflut auf die Schiene an. Paket-Dienste und Verkehrsunternehmen wollen den Transport von Paketen stärker auf Bahnstrecken verlegen und damit umweltfreundlicher machen. Dazu müsse die Politik aber die Rahmenbedingungen verbessern, forderten der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) gemeinsam mit der Allianz pro Schiene in einem Positionspapier. Unter anderem müsse der Ausbau der Schieneninfrastruktur beschleunigt werden, mehr Gleisanschlüsse müssten geschaffen und die städtische Schienen-Infrastruktur ausgebaut werden.

Im BIEK sind Konkurrenten des deutschen Marktführers Deutsche Post wie UPS oder Hermes organisiert. Der Bonner Konzern befördert nach früheren Angaben rund sechs Prozent seiner Pakete mit der Bahn, langfristig sollen rund 20 Prozent der nationalen Paketsendungen per Schiene transportiert werden.

Quelle: ntv.de, mau/rts

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