Hilfsgüter für Ukraine Bahn richtet "Schienenbrücke" ein
07.03.2022, 12:38 Uhr
Die Bahn wird nach eigenen Angaben tonnenweise Hilfsgüter in die Ukraine liefern.
(Foto: picture alliance/dpa)
Bis zu 52 Container kann ein einzelner Güterzug in die Ukraine liefern. Gemeinsam mit der polnischen Tochter sowie der ukrainischen Bahn will die DB tonnenweise Lebensmittel und Medikamente in die von Russland überfallene Ukraine bringen. Für Großspender ist eine Hotline eingerichtet.
Die Deutsche Bahn hat nach eigenen Angaben ein Logistiknetzwerk für den Transport von Hilfsgütern in die Ukraine aufgebaut. "Wir werden die notleidenden Menschen in der Ukraine nicht allein lassen", erklärte Sigrid Nikutta, im Bahn-Vorstand verantwortlich für die Gütersparte des Konzerns. In Zusammenarbeit mit der polnischen Tochter der DB Cargo und der ukrainischen Eisenbahn werden demnach Spenden per Güterzug in die Ukraine gebracht.
Tausende Tonnen Lebensmittel, Trinkwasser und Sanitärartikel würden direkt in die Ukraine transportiert, erklärte der Konzern. Zu diesem Zweck würden in Deutschland Spenden von Großhändlern und Lebensmittelfirmen per Lkw gesammelt, anschließend in Container gepackt und auf Güterzüge verladen. Diese "Schienenbrücke" verfüge noch über Kapazitäten, erklärte die DB. Firmen und Großspender können sich demnach über eine eigens eingerichtete Hotline (030/720220640) an die Deutsche Bahn wenden.

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Künftig soll dieses Logistiknetzwerk auch Spenden von Einzelpersonen aufnehmen können: In den kommenden Tagen würden zu diesem Zweck an verschiedenen Niederlassungen des DB Logistik-Unternehmens Schenker Sammelstellen eröffnet. Diese Sammelstellen sollen vom Technischen Hilfswerk (THW) unterstützt werden. Bürgerinnen und Bürger können dann Artikel spenden, die in der Ukraine besonders benötigt werden.
Der Transport von Hilfsgütern per Zug sei derzeit die einzige Option, dringend benötigte Hilfsgüter in die Ukraine zu bringen. "Kolleginnen und Kollegen berichten uns, dass Straßeninfrastruktur und Grenzübergänge zwischen Polen und der Ukraine völlig überlastet sind", erklärte Nikutta. Zudem fehle es an Lkw-Fahrern. "Güterzüge kommen aber durch, ein einzelner Zug kann bis zu 52 Container transportieren". So könnten Hilfsgüter in die noch funktionierenden Terminals im Osten und Westen des Landes transportiert werden. Verkehrsminister Volker Wissing hatte am Wochenende der "Bild am Sonntag" gesagt, dass es sich bei dem Logistiknetzwerk nicht um eine "einmalige Aktion" handeln solle.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP