"Wirtschaftliche Unsicherheit" Baubranche erlebt Auftragsdämpfer
25.06.2020, 10:00 Uhr
Das Auftragsniveau in der Baubranche ist trotz des Rückgangs in den ersten vier Monaten vergleichsweise hoch.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die deutsche Bauindustrie beklagt im April Auftragsrückgänge wegen der Corona-Krise. Im Vergleich mit anderen Branchen sind die Umsatzeinbußen allerdings nicht so drastisch - denn die Preise ziehen an.
Dämpfer für die deutsche Bauindustrie in der Corona-Krise: Im April verbuchte das Bauhauptgewerbe 5,3 Prozent weniger neue Aufträge als ein Jahr zuvor. Für die ersten vier Monate 2020 errechnete das Statistische Bundesamt einen Rückgang beim realen Auftragseingang um 3,6 Prozent zum Vorjahreszeitraum.
Laut Bundesamt liegt das zwar auch daran, dass zu Jahresbeginn 2019 die Bestellungen außergewöhnlich hoch gewesen sind. Allerdings dürfte zu dem Rückgang nach Einschätzung der Wiesbadener Statistiker auch beigetragen haben, dass "Unternehmen geplante Bauvorhaben aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit in der Corona-Krise zurückgestellt haben".
Das Auftragsniveau in der Branche ist insgesamt aber noch vergleichsweise hoch: Nominal - also nicht preisbereinigt - betrug der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im April 2020 rund 7,4 Milliarden Euro. Weil die Baupreise zwischenzeitlich gestiegen sind, waren das nur 2,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat (7,6 Mrd Euro). Nach dem Rekordergebnis des Vorjahres ist dies nach Angaben des Bundesamtes der zweithöchste Wert in einem April seit Beginn der Datensammlung im Jahr 1991. Von März auf April des laufenden Jahres erhöhte sich der reale Auftragseingang in der Branche um 2,7 Prozent.
Das Bauhauptgewerbe umfasst die Errichtung von Gebäuden (Hochbau) ebenso wie von Straßen, Bahnstrecken und Leitungen (Tiefbau). Die Statistik des Bundesamtes berücksichtigt Betriebe mit mindestens 20 Beschäftigten.
Quelle: ntv.de, ysc/dpa