Prognose drastisch gekappt Bauindustrie erwartet Umsatzrückgang
25.10.2022, 11:00 Uhr
Der deutschen Bauindustrie stehen schwere Zeiten bevor.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Bauindustrie leidet unter der aktuellen Wirtschaftslage. Der Präsident des Branchenverbands zeichnet jetzt in einer Prognose ein düsteres Bild für den Umsatz der Industrie. Dabei sah es zu Beginn des Jahres noch wesentlich besser aus.
Die deutsche Bauindustrie rechnet mit sinkenden Erlösen. Der Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Peter Hübner, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Wir halten einen realen Umsatzrückgang von fünf Prozent für realistisch." Zu Beginn des Jahres hatte die Branche noch Jahres mit einem Plus von 1,5 Prozent rechnete. Bereits im August 2022 ging der Umsatz des Bauhauptgewerbes laut Statistischem Bundesamt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,1 Prozent zurück.
Zwar gehe es der Branche im Moment noch gut, doch Hübner befürchtet für die Zukunft, dass "den Bauherren das Geld ausgeht." Diese Befürchtung unterstreichen auch andere Zahlen. So gingen im August 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat 15,6 Prozent weniger Aufträge ein.
Zahl der Genehmigungen weiter rückläufig
Zudem belasten die hohen Kosten und unsichere Planung die Vorhaben. Das Statistische Bundesamt gab Mitte Oktober bekannt, dass die Zahl der Genehmigungen für Wohnungsneubauten im vergangenen August stark einbrach.
Demnach sank die Zahl der Neubauprojekte im Vergleich zum Vorjahr um 9,4 Prozent. Laut Statistischem Bundesamt sei das der vierte Rückgang nacheinander und zugleich der stärkste seit November 2021.
Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), sieht in den rückläufigen Zahlen einen "Ausdruck der extremen Verunsicherung öffentlicher und privater Wohnungsbauer."
Für Felix Leiss, Forscher am IFO-Institut für Wirtschaftsforschung, spielt ein weiterer Faktor bei der Entwicklung eine entscheidende Rolle: "Die Baukosten steigen immer weiter. Für einige Bauherren ist das alles nicht mehr darstellbar, sie stellen Projekte zurück oder ziehen ganz die Reißleine."
Quelle: ntv.de, mwi/AFP