Wirtschaft

Familie will langfristig bleiben Berlusconi-Kinder erhöhen ProsiebenSat.1-Anteile

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Kinder und andere Familienangehörige stehen nach der Trauerfeier für den ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi zusammen.

Kinder und andere Familienangehörige stehen nach der Trauerfeier für den ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi zusammen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Anfang September nehmen die Kinder von Silvio Berlusconi das Testament ihres verstorbenen Vaters an, um einen reibungslosen Übergang seines Geschäftsimperiums zu gewährleisten. Mit dem Medienunternehmen MFE sind sie bei ProsiebenSat.1 investiert. Für die Zukunft steigt ihr Mitspracherecht.

Die Familie des verstorbenen Medienunternehmers Silvio Berlusconi hat ihren knapp 30-prozentigen Anteil am deutschen Fernsehkonzern ProsiebenSat.1 umstrukturiert. "Wir haben jetzt eine direkte Beteiligung an ProsiebenSat.1 in Höhe von 28,9 Prozent gesichert, was Stimmrechten in Höhe von 29,7 Prozent entspricht", sagte die Deutschland-Chefin der Berlusconi-Holding Media for Europe (MFE), Katharina Behrends, der "Süddeutschen Zeitung".

Noch im Juni belief sich der direkte Anteil auf 26,58 Prozent. Einschließlich Finanzinstrumenten kam MFE damals bereits auf insgesamt rund 29 Prozent. Behrends sagte, MFE beabsichtige derzeit nicht, den Anteil zu erhöhen. Man sei ein langfristiger, strategischer Investor, bekräftigte die ProsiebenSat.1-Aufsichtsrätin.

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Sie kritisierte die bisherige Strategie. "Bisher ist ProsiebenSat.1 ein Konglomerat aus verschiedenen Geschäftsbereichen, die nicht so recht zusammenpassen." Richtig sei es, sich auf den Kernbereich Entertainment zu konzentrieren. "Mit der Konzentration auf den Aufbau einer Streaming-Plattform sind die Prioritäten richtig gesetzt."

Älteste Kinder steuern MFE

Berlusconi war am 12. Juni 2023 im Alter von 86 Jahren gestorben. Anfang September hatten seine fünf Kinder das Testament ihres Vaters angenommen, um einen reibungslosen Übergang seines Geschäftsimperiums zu gewährleisten. Marina, Pier Silvio, Barbara, Eleonora und Luigi Berlusconi verzichteten damit nach eigenen Angaben auf die Möglichkeit der Erb-Annahme über ein Inventar-Verfahren. Das hätte die Erblassung in die Länge gezogen, weil Verbindlichkeiten und Vermögenswerte hätten überprüft werden müssen.

In seinem Testament hatte Berlusconi seinen ältesten Kindern, Marina und Pier Silvio, die Mehrheit an der Familienholding Fininvest übertragen. Fininvest verfügte Ende 2022 über Vermögenswerte im Volumen von 4,5 Milliarden Euro. Marina und Pier Silvio halten Insidern zufolge 52 Prozent an dem Unternehmen, die drei anderen Kinder den Rest.

Marina und Pier Silvio stehen zudem seit Jahrzehnten an der Spitze der Medien- und Fernsehunternehmen Mondadori sowie MFE (Media For Europe), ehemals Mediaset. Die Familienholding besitzt unter anderem auch 30 Prozent am italienischen Vermögensverwalter Banca Mediolanum, der aktuell mit 1,8 Milliarden Euro bewertet ist.

Quelle: ntv.de, chr/rts

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