Angetrieben von Zins-Hoffnungen DAX wie im Rausch - erstmals 20.000-Punkte-Marke geknackt
03.12.2024, 09:34 Uhr Artikel anhören
Zins-Hoffnungen und Trump-Politik treiben die Aktienmärkte an.
(Foto: dpa)
Der DAX klettert stetig nach oben und erreicht nun einen neuen Meilenstein. Die Hintergründe für den Aufschwung auf dem Frankfurter Börsenparkett liegen in den USA und China.
Die Aussicht auf weiter sinkende Leitzinsen hat den DAX erstmals in seiner Geschichte über die runde Marke von 20.000 Punkten katapultiert. Die Jahresendrallye trieb den deutschen Leitindex um 0,35 Prozent auf 20.003 Punkte.
Innerhalb nur eines Jahres ist der DAX damit um rund 3000 Zähler gestiegen. Erst Mitte September hatte er die runde Marke von 19.000 Punkten geknackt, Mitte März die von 18.000 - und im Dezember vergangenen Jahres war er über 17.000 Zähler gestiegen.
Die Hoffnung auf weiter sinkende Zinsen in den USA und der Eurozone treibt den DAX seit Monaten in die Höhe. Angesichts der zuletzt deutlich gefallenen Inflation setzen Anleger darauf, dass die Notenbanken die Leitzinsen weiter senken und so die insbesondere in Deutschland lahmende Konjunktur ankurbeln. Für Aktienanleger sind die Aussichten auf sinkende Zinsen gute Nachrichten. Aktien werden gegenüber festverzinslichen Papieren wieder attraktiver. Kredite werden günstiger, Unternehmen können sich deshalb leichter finanzieren, Investitionen werden erschwinglicher.
Ukraine-Frieden in Sicht?
Ein weiterer Grund für den Aufschwung dürfte die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten sein. "Eventuell handelt es sich um zunehmende Hoffnung, dass mit der Wahl Trumps zeitnah ein Ende des Kriegs in der Ukraine zu erwarten ist", sagte Jens Klatt, Analyst beim Broker XTB in Berlin. "Die jüngsten Kommentare des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj deuten auf jeden Fall darauf hin, dass sich etwas zu bewegen scheint."
Demnach könne sich Selenskyj vorstellen, die aktuell von Russland besetzten Regionen in der Ost-Ukraine abzutreten, zeitgleich aber fordere er, die von der Ukraine kontrollierten Gebiete unter den Schutz der NATO zu stellen.
Hinzu kommen dem Experten zufolge auch positive Signale aus China: Die Industrie in der Volksrepublik wuchs im November so stark wie seit fünf Monaten nicht mehr. "Donald Trump hatte im Wahlkampf ja angekündigt, dass Importzölle unter ihm zu erwarten sind, logischerweise ziehen nun einige Kunden Bestellungen vor, um solchen Zöllen im kommenden Jahr zuvorzukommen", konstatierte Klatt.
Quelle: ntv.de, mba/rts